Alleinfahrt - Lappland 2008

Eine Karte der Route dieser Fahrt mit den genauen Koordinaten der jeweiligen Übernachtungsplätze gibt es hier.

Mittwoch, 13. 8. 2008

Kurz war die Nacht und um 3 Uhr in der Frühe ist sie für mich bereits wieder vorbei. Vielleicht 3 Stunden werde ich unruhig geschlafen haben, zwischendurch auch noch durch einen heftigen Regenschauer geweckt, der mich dazu zwingt, die Fenster im Haus zu schließen. Wie immer bleibt jetzt nicht mehr viel Zeit, aber alles ist gut vorbereitet, so dass ich auch nicht mehr viel zu tun habe. Was ich jetzt vergessen habe, werde ich im lappischen Fjell feststellen. Hoffentlich wird es sich in Grenzen halten!

Diesmal werde ich völlig auf mich alleine gestellt unterwegs sein. – Alleinfahrt-. Ein wenig mulmig ist mir dabei ja schon. Nicht, dass ich Angst hätte, die Fahrt nicht durchführen zu können. Aber bislang war halt mindestens immer ein Begleiter zusätzlich dabei, so dass man Gesellschaft hatte und Fahrtenglück und –leid geteilt verarbeitet werden konnte. Dafür bin ich jetzt mein eigener Herr und kann die beiden nächsten Wochen tun und lassen was ich will. Das Ganze hat Vor- und Nachteile! Mal sehen was draus wird… Also, letzte Dusche zu Hause mit lauwarmem Wasser (um diese Uhrzeit). Dann Frühstück, Einpacken von Fahrtverpflegung und Schlafsack.

20:30 Uhr. Draußen hört man den schrillen Signalruf einer vorbei fahrenden Erzbahn von Kiruna nach Narvik. Ich liege im Zelt auf meiner Isomatte und mit den Füßen schon im Schlafsack. Irgendwie kommt mir das Einmannzelt (Gossamer – Jack Wolfskin) noch kleiner und enger als sonst schon vor. Die Stimmung und Lage heute Abend könnte durchaus besser sein. Der Reihe nach. –

Nach dem langen Warten auf dem Flughafen Stockholm hat mein Anschlussflug nach Kiruna direkt gut eine ¾ h Verspätung. Na, denke ich mir, da wird dann wohl der Anschlussbus nach Abisko bereits weg sein, wenn ich in Kiruna ankomme. Doch ich habe Glück! Mein Gepäck bekomme ich sehr schnell zurück. Es reicht so gerade noch aus, dass der Bus, der ca. ¼ h auf uns gewartet haben muss, mich einlädt. Andere Mitreisende des Stockholmer Fluges, die später aus dem Flughafengebäude kommen, erwischen nur noch den Stadtbus nach Kiruna. Das Wetter hier in Kiruna scheint nicht so gut zu sein, es ist durchgängig bewölkt, aber es regnet nicht. Das ändert sich dann während der Busfahrt: hier schüttet es teilweise vom Himmel und dieser verdunkelt sich, so dass draußen trotz des Nachmittags späte Abenddämmerung herrscht. Mir schwant schon Böses. Gut 20 km vor Abisko am Torneträsk hat es sich dann endgültig eingeregnet. Wissend was kommen muss, hier am Ende der Anreise, hole ich schon einmal die Regenjacke aus dem Tagesrucksack und schütze diesen durch sein Raincover. Nicht verhindern kann ich allerdings, dass beim Aussteigen an der Abisko Turiststation der Rucksack nass wird. Zum Glück nur oberflächlich, da der Weg nur noch ein paar Schritte ausmacht und ich mich dann unterstellen kann. Die Turiststation ist vollgestopft mit Teilnehmern der diesjährigen Fjällräven Classic Wanderung von Nikkaluokta nach Abisko, also der umgekehrten Route, die ich plane. Ab und an kommen neue Teilnehmer aus dem Fjell an. Alle sind pitschnass. Die Turiststation ist aber anscheinend auch ein riesengroßes Teil, so dass wohl alle untergebracht werden können. Hunderte müssen teilgenommen haben. Entsprechende Listen hängen aus.

Ich bin mir nicht sicher, was ich nun zuerst tun soll. Das Zelt aufstellen? Abwarten? Worauf? Auf besseres Wetter, ein Abflauen des Dauerregens? Nach einigem Hin und Her beiße ich in den sauren Apfel, zahle 110 SKR für den Zeltplatz, lasse meinen Rucksack in der Turiststation und gehe nur mit Daypack, der entsprechend nass wird und dem Zelt ein paar hundert Meter weiter zum Zeltplatz. Dieser besteht eigentlich nicht aus einem Platz, sondern aus deinem Areal in einem niederen Birkenwald. Immer wieder stößt man an die Zweige, von denen es unablässig tropft. Schnell den BW – Poncho ausgebreitet, dann schon das Zelt drüber gelegt. Trotz der Vorsichtsmaßnahme: nass wird´s. Aber immerhin steht das Zelt recht schnell und bleibt von Innen auch gut – relativ gut – trocken. Anschließend schaffe ich nach und nach das Material ins Zelt und verursache damit das Chaos, in dem ich jetzt liege. Es regnet weiter. Nass sind Regenjacke und teilweise auch die Hose schon, so dass ich beschließe, mich jetzt nicht ins Zelt zurückzuziehen, sondern noch nach Abisko zu wandern (Hin und zurück ca. 4 km), um Benzin einzukaufen. Das klappt auch. Obwohl schon nach 18 Uhr hat die Tankstelle mit Laden offen und ich bekomme sogar richtiges Kocher – Benzin (Heptan) und muss kein Super für meinen Kocher (MSR Whisperlite 600 International Combo)kaufen. Auf dem Weg zurück zum Zelt ebbt der Regen ab, so dass ich ohne Kapuze laufen kann. Toll: im Nackenbereich der Regenjacke sind Verklebungen der Nähte undicht, so dass ich hier nass werde! Am Zelt schnappe ich mir Handy und Satellitenspot, stelle mich auf den Parkplatz der Turiststation mit Blick auf die Erzbahn und sende die Testmail über Satellit ab. Beim Telefonat mit zu Hause zeigt sich: die Meldung ist angekommen.

Danach dann: endlich ins Zelt. An ein Umpacken ist gar nicht zu denken. Ich verräume das Gepäck notdürftig. Alles ist klamm und feucht. Das GPS beschlägt, als ich es in Betrieb nehmen will. Trotzdem ich es lange suchen lasse, findet es nicht die für eine Positionsbestimmung erforderlichen drei Satelliten, so dass ich es unverrichteter Dinge wieder ausschalten muss. Mittlerweile ist es 21:15 Uhr und der Hunger kommt nun doch noch. So esse ich noch etwas von meiner übrig gebliebenen Wegzehrung und stelle fest, dass die Zelte neben mir voll mit Deutschen sind. Danach ist Ende für heute. Vielleicht habe ich ja Glück und die Wettervorhersage, die für morgen wieder Regen vorhersagt, trifft nicht zu.

 

Donnerstag, 14. 8. 2008

In der Nacht ist es hauptsächlich „trocken“, das heißt, es regnet nicht durchgängig. Trocken ist natürlich anders. 2 X werde ich geweckt durch kräftige aber kurze Regengüsse. Warm ist mir ja, aber bequem liege ich nicht. Ja, so ist das, wenn man mit einem schnell errichteten Notquartier zufrieden sein muss. Ab und an weckt einen auch ein vorbei fahrender Eisenerzzug mit seinem Horn. Weit ist die Bahntrasse Kiruna Narvik hier nicht entfernt. Gegen 7:30 Uhr kann ich nicht mehr schlafen, döse aber noch bis kurz vor 8 Uhr und pelle mich dann aus meinem Schlafsack. Das Zelt ist von außen und innen (Kondenswasser) pitschnass. Viele Sachen von mir sind auch noch feucht. Als erstes gehe ich duschen. Duschen kann man immer und das warme Wasser ist mit der Zeltplatzgebühr bezahlt. Die Dusche ist wie sie sein sollte: leer, sauber, warm. Anschließend erkundige ich mich in der noch immer von Fjällräven besetzten Turiststation nach dem Wetter der kommenden Tage. Es sieht nicht gut aus. Für die nächsten Tage ist nicht mit einer grundlegenden Wetterverbesserung zu rechnen. Ein hohes Regenrisiko und bedeckter Himmel werden vorausgesagt.

Trotzdem: im Moment sieht es bei 988 mbar nicht ganz so übel aus. Es gibt blaue Wolkenlücken und ab und an lugt auch die Sonne hervor. Also entschließe ich mich, heute die Wanderung auf dem Kungsleden zu beginnen. Vorher ist allerdings Packen und Umpacken angesagt. Ich bin ja mit meinem Gepäck immer noch in Flugorganisation. Das Packen gestaltet sich schwieriger als erwartet. Anscheinend habe ich doch zu viel Material dabei. Nur mit Mühe und Not schaffe ich es, alles unterzubringen. Das Zelt kann ich sogar nahezu vollständig getrocknet einbringen. Das hätte ich fast nicht für möglich gehalten. Was nicht mehr passt, wird aufgegessen. Von gestern habe ich noch jede Menge Fahrtverpflegung. Bei stark bewölktem Himmel, aber trotzdem scheinender Sonne geht es los. Zunächst an der Turiststation vorbei, letzter Eindruck der Zivilisation. Nach Überqueren der E10 und Unterqueren der Bahntrasse sehe ich auch schon vor einem Holztor, das den Startpunkt des Kungsleden ausmacht. Und dann geht es los. Das Gepäck wiegt schwer und ich habe zunächst Mühe, bis ich die Last mit Hilfe der Gurte so verteilt habe, dass es halbwegs angenehm ist. Die gesamte heutige Etappe führt mich durch den lichten Birkenwald des Abisko Nationalparks. Nur an wenigen Stellen hat man freien Blick auf die Landschaft. Der Weg ist hier wirklich eine Wanderautobahn. Unzählige Wanderer kommen mir entgegen. Einige sind auch noch darunter, die bei der Fjällräven Classic Wanderung mitmachen. Dieses organisierte Wanderevent hat auch für mich Vorteile: Fjällräven hat in regelmäßigen Abständen Kilometermarkierungen errichtet. Zwar in die andere Richtung, aber so weiß ich immer, wie viel ich bereits geschafft habe. Trotz des Gepäcks komme ich gut voran. Der Weg folgt hier dem Lauf des Abiskojåkka / Abeskoeatnu, der teilweise ein Schluchtensystem in den Untergrund gegraben hat. In seinem Oberlauf verbreitert er sich, wird langsamer, bis er schließlich den Ábeskojávri bildet, der auf 488 m hoch gelegen ist und an dessen süd – westlichem Ende, bzw. seinem Zufluss die Abiskojaurestugorna gelegen ist, die ich mir für heute als Tagesziel der Etappe ausgesucht habe. Hier im Abisko Nationalpark ist wildes Zelten nicht erlaubt.

Während es im Nordwesten eigentlich überwiegend einen blau schimmernden Himmel hat, sieht die andere Seite des Tales über dem 1551 m hohen und den Abiskojaure und sein Tal beherrschenden Giron bedrohlicher aus. Hier zieht eine dunkle Wolkenbank nach der anderen durch und gerade in dem Taleinschnitt zwischen Giron und Gårddenvárri (1154 m), durch den morgen der Weg weiter führen wird, ist es dauerhaft duster und bedrohlich. Deshalb beeile ich mich auch. Zwar gehe ich nicht schneller, verzichte aber auf der gesamten Etappe auf Pausen – Fotopausen ausgenommen. Und das zahlt sich aus. Bin ich am Zeltplatz in Abisko gegen 11:35 Uhr gestartet, komme ich an der Stugorna schon um 15 Uhr an. Für den heutigen Tag bin ich einer der ersten Nutzer der Einrichtungen hier. Die beiden Frauen, die die Hütte hier betreuen sind freundlich und zeigen mir die Einrichtungen. Für die Zeltübernachtung muss ich als Nichtmitglied des STF 60 SKR bezahlen, 20 SKR mehr als ein Mitglied. Als erstes suche ich mir einen guten Platz für das Zelt aus. Heute wird das Zelt besser stehen, besser eingerichtet sein und – das wichtigste – das Material wird trocken ins Zelt kommen. Nach dem Aufbau des Zeltes fasse ich am Zulauf des Abiskojaure, ein paar hundert Meter von der Hüttenansiedlung entfernt, Wasser nach und schaue mich dann ein wenig um und mache Fotos.

Die Bucht des Sees, an der die Hütte gelegen ist, hat einen Sandstrand! Das ist ja fast schon idyllisch – paradiesisch. Zurück am Zelt setze ich mich dann ein wenig abseits auf eine Holzbank und schreibe Logbuch. Dabei lasse ich SPOT seine obligatorische Nachricht senden. Irgendwie verhält er sich aber anders als in der Beschreibung angegeben. Beim Senden der Nachricht sollte es eigentlich ein Dauerleuchten der entsprechenden LED geben, aber obwohl ich SPOT fast 30 min lang senden lasse blinkt er nur im Stand By Modus. Zwischenzeitlich geht die OK – Nachrichtenfunktion sogar ganz von selber aus!? Gestern schon, bei der von Abisko verschickten Nachricht hatte sich gezeigt, dass SPOT fast sofort nach Einschalten auch gesendet hat, dies aber nicht angezeigt wurde. Später, wieder zu Hause wird sich zeigen: gesendet hat er trotzdem.

Trotz einiger Spritzer Autan werden die Mücken hier mit der Zeit frecher. Ich ziehe mich zum Zelt zurück, lege Autan nach und schreibe hier auf einer Bank an eine Hüttenwand gelehnt weiter. Langsam wird es kalt. Auch die Juja reicht nicht aus um nicht zu frieren. Ich beschließe daher, zu kochen. Mit Heptan läuft der Brenner noch einmal besser als mit Benzin von der Tankstelle. Prima! Während des Kochens setzt leichter Nieselregen ein. Hat er mich also doch noch erwischt heute. Bis auf das Essen, es gibt Chili con Carne aus der Fahrtenverpflegung – bringe ich Alles schnell im Zelt unter, mich eingeschlossen. Als das Chili durchgezogen ist, esse ich im Liegen mit aus dem Zelt herausgestrecktem Kopf. Es geht erstaunlich gut. Anschließend verstaue ich auch das Kochmaterial innerhalb des Außenzelts und schreibe weiter.

Der Regen setzt immer mal wieder aus. Bis jetzt, kurz vor 19 Uhr handelt es sich dabei glücklicherweise nur um Niesel. Gegen den begleitenden Wind habe ich nichts, hilft er doch, Kondensationsfeuchtigkeit im Innenzelt zu vermeiden. Was gibt es noch zu sagen? Ich bin durchaus ganz schön geschafft vom heutigen Tag. Vermutlich schleppe ich doch zu viel Material mit mir rum. Die Angora – Unterwäsche ist wahrscheinlich Quatsch. Auch Mütze, Schal und Handschuhe sind bedenklich. Alles das sind Relikte der Grönland – Fahrt, als ich auch noch einen deutlich schlechter ausgestatteten Schlafsack mitgenommen hatte. – Handyempfang hat es hier keinen mehr. Nach einem kurzen Gespräch mit einem norwegischen Leiter einer Schülergruppe bin ich dann um 22 Uhr im Zelt.

Tagesleistung: 15 km

Koordinaten Zeltplatz: GPS: 68°17´11´´N und 18°35´26´´O, bzw. SPOT: 68.2862; 18.5903.

 

Freitag, 15. 8. 2008

Ab 7 Uhr ist wieder Betrieb auf dem Platz. Direkt neben meinem Zelt hatten sich gestern Abend noch die norwegischen Schüler aufgebaut, die für eine Woche eine Fjellwanderung mit ihren Lehrern machen. Und hier scheint frühes Wecken angesagt zu sein, anders als in Abisko. Zwangsläufig werde ich so auch wach und stehe gegen 8 Uhr auf. Erst einmal Richtung Abiskojaure, um mich zu waschen. Bei Außentemperaturen von 8 °C ein kühles Unterfangen. Zurück am Zelt gibt es dann Frühstück: der Babybrei kommt zu seinem Einsatz. Das Wetter ist so la la. Zwar kommt zwischenzeitlich die Sonne raus und es hat durchaus blaue Himmelsabschnitte, aber ähnlich wie gestern schon scheinen sich im Taleinschnitt zwischen Giron und Gårddenvárri, dem der Weg später folgen wird, die Wolken zu stauen. Regen ist hier sicher möglich. Auch heute funktioniert das Packen nicht sonderlich gut und dauert. Das muss an der Alleinfahrt liegen, dass ich jetzt aus lauter Absicherungsgründen doch das eine oder andere Teil dabei habe, was ich sonst gemeinsam auf Fahrt mit Fahrtenschaftern zuhause gelassen hätte.

Als einer der Letzten mache ich mich so gegen 10:15 Uhr auf zur heutigen Tagesetappe. Zunächst führt der Weg weg vom vom Kamajåkka / Abiskojåkka durch einen lichten Birkenwald bergan. Ungefähr an der Grenze des Abisko Nationalparks wird es dann allerdings steil. Hier geht es hoch in das eben schon angesprochene Tal. Und während ich bis nach der Brückenüberquerung des Šiellajohka in der Sonne und nur mit T – Shirt bekleidet wandere, wird das Wetter ab Höhe Kieronstugan tatsächlich wie vermutet schlechter. Ein ziemlich kühler Westwind packt mich gerade als ich den Gårddenvárri fast umrundet habe. Hier queren dann auch 5 – 6 Rentiere den Weg in Richtung Talgrund. Leider sind sie zu scheu, um ein Foto machen zu können. Während es mit dem T – Shirt beim Bergaufsteigen trotz Wind gerade noch warm genug war, ist das auf der relativ ebenen Fläche oberhalb des Áhpparjávri nicht mehr so. Der Wind hat Angriffsfläche, ich muss zunächst die Kluft anziehen und als auch das nicht ausreicht und ich gerade auf die Juja zurückgreifen möchte, fängt es an zu regnen. Also Poncho raus. Den alleine über den Rucksack zu bekommen ist nicht ganz so einfach. Sonst hilft man sich dabei immer gegenseitig. Zwar ist der Regen nicht stark und das Ende schon fast in Sicht, aber sicher ist sicher. Die nächste Zeit wechseln sich Sonne und Regenschauer ab. Konstant bleibt allein der Westwind. Der weitere Weg folgt dem Tal, bzw. bleibt halbwegs auf der Höhe. Ich passiere ein Rengatter, das die Samen zum Sondieren ihrer Herden errichtet haben und beschließe, hier erst einmal Mittagsrast zu machen. Leider hört der Wind nicht auf und während ich koche, setzt wieder Regen ein, so dass es nicht unbedingt eine erholsame Rast ist. Immerhin: jede Essenspause minimiert die Menge an getragenem Material!

Dann mache ich mich wieder auf den Weg. Ich schätze die bislang zurückgelegte Strecke auf 10 km. Um 14:15 Uhr geht es weiter. Ich passiere Miesakjávri und Rádujávri, bevor ich am Abfluss des Alesjaure / Alisjávri auf ein Zelt in Form einer Kotta stoße. Dies ist der Haltepunkt der Bootsverbindung, die Wandermüde gegen Aufpreis von hier aus die letzten Kilometer zur Alesjaurestugorna bringt. Nun, ich jedenfalls muss zu Fuß weiter. Das Boot hat gerade abgelegt. Ich muss zugeben, der Weg schlaucht doch heftig und mir tun alle Knochen weh. Und der Rest auch. Trotz Wandersocken habe ich mir zu allem Überfluss auch noch 2 Blasen gelaufen. Wieder mal am linken kleinen Zeh, das scheint eine Schwachstelle zu sein. Und rechts unter dem großen Zeh am Fußballen. Die Hütte konnte ich schon vom Abfluss des Sees an dessen Zufluss liegen sehen. Der Weg zieht und zieht sich aber richtig lang. Hier muss ich auch fast das erste Mal furten. Bislang waren Bach- oder Flussüberquerungen durch Brücken vereinfacht, hier muss ich jetzt von Stein zu Stein springend übersetzen. Wenn das so weiter geht, schleppe ich die Furtschuhe durch Lappland spazieren. Ein für meine bisherigen Unternehmungen eher ungewöhnliche Erfahrung. Allerdings war ich bislang auch noch nicht auf einer solchen „Wanderautobahn“ wie dem Kungsleden unterwegs.

Kurz vor der Hüttenansiedlung Alisjávri, die am gegenüber gelegenen Seeufer wohl eine Samensommersiedlung ist, kann man hinter der Siedlung ein überraschendes Bild sehen. Ein einzelner, noch nicht einmal der höchste der im Süd – Osten der Siedlung gelegenen Berggipfel ist weiß mit Neuschnee überzuckert. Die Berggipfel rundherum sind allerdings frei von Schnee. Seltsam. Endlich an der Alesjaurestugorna angekommen sagt mir eine Frau von der Rezeption, dass man, wenn man den Fluss Aliseatnu auf der direkt unterhalb der Hütte gelegenen Stahlhängebrücke überquert, ohne Kosten sein Zelt aufstellen könne. Dafür gehe ich dann gerne noch ein paar Schritte. Etwas oberhalb des Weges finde ich einen winzig kleinen Lagerplatz zwischen Zwergweiden, in den das Zelt perfekt hineinpasst. Der Untergrund ist weich, so dass ich hoffe, gut schlafen zu können und, wichtig, angesichts des stetigen Westwinds und der herrschenden tiefen Temperaturen, der Platz ist windgeschützt. Nach dem Zeltaufbau beeile ich mich: SPOTten, unten an der Brücke Wasser holen, Kochen, Essen und dann gegen 19:30 Uhr in den warmen Schlafsack zurückziehen, nachdem mir vorher durchaus etwas kühl geworden ist. Ich bin froh, in der Nacht ausruhen zu können.

Tagesleistung: 22 km

Außentemperatur: 3,1 °C, 20:40 Uhr

Koordinaten Zeltplatz: GPS: 68°08´07´´N und 18°24´59´´O, bzw. SPOT: 68.1346; 18.4168.

 

Samstag, 16. 8. 2008

Kurz vor dem Aufstehen regnet es. Ich hatte schon in der Nacht gemerkt, dass es wärmer geworden war, sprich bewölkt sein musste. Glücklicherweise handelt es sich nur um einen kurzen Schauer. Trotzdem: das Zelt ist erst einmal wieder nass. Als ich es gegen 7:30 Uhr öffne, sehe ich über dem „Polarweidenwald“, in dem ich wie der Riese Gulliver liege nur graue Wolken. Das Wetter ist damit definitiv schlechter als gestern. Dass ich mit meinem Zeltplatz die richtige Entscheidung getroffen habe, sehe ich an der im Wind stehenden Flagge der Alesjaurestugorna. Hier bin ich halbwegs geschützt. Allerdings, und da habe ich gar nichts gegen, reicht die Luftbewegung aus, Kondensationsfeuchtigkeit vom Innenzelt aufzunehmen. So ist das Zelt zumindest schon von innen trocken. Das Anziehen nehme ich dann zum ersten Mal vor dem Zelt vor. Zwar ist es eiskalt, aber hier ist einfach mehr Platz zur Verfügung. Es ist kalt und der Wind pfeift aus Südwesten das Tal hinab, dem ich heute folgen werde. Ich habe meine Waschsachen und Flasche und Kochtopf zum Wasserfassen dabei, dann muss ich nicht zwei Mal zum Aliseatnu absteigen. Unterwegs bin ich extrem unschlüssig: waschen geht ja noch gerade, aber willst Du Dir heute tatsächlich auch die Haare waschen? Es ist arschkalt, als ich mich in dem Fluss auf einem Felsen meiner Klamotten bis auf die Hose entledige und es brennt auf der Kopfhaut, als dann meine Haare an der Reihe sind. Schnell alles wieder anziehen, Jujamütze und Regenjackenmütze über und noch schnell zur Brücke zum Wasser fassen. Dann zurück zum Zelt. Hier kommt für kurze Zeit auch ein wenig die Sonne raus. Diese kurzen Minuten und ein paar Lagen Klopapier sind es, die dafür sorgen, dass ich das Zelt später trocken einpacken werde. Ein Highlight des Morgens ist sicher wieder das Frühstück. Diesmal gibt es Babybrei der Geschmacksrichtung „Keks“. Das Packen geht jetzt ein wenig flotter und irgendwie scheint es auch ein wenig mehr Platz zu geben im Rucksack. Vielleicht auch deswegen, weil ich jetzt neben Polaris – Kluft auch Juja und die Regenjacke anhabe.

Um 10 Uhr dann geht es auf die heutige Etappe. Insgesamt ist sie zum einen deutlich kürzer, zum anderen führt sie den großen Teil nur schwach ansteigend im Alisvággi entlang. Erst kurz vor Ende muss dann ein steiler Anstieg bewältigt werden. Neben dem Weg habe ich heute mit dem Wetter zu kämpfen. Ich gehe genau in die Richtung, aus der mir der Wind heftig und kalt entgegenweht und dabei immer wieder Regenschauer mit sich führt. Die Regenmenge an sich ist hier nicht so dramatisch, auch sind die einzelnen Schauer immer wieder nur von kurzer Dauer, doch es ist halt kalt und nervig. So gehe ich heute fast nur in Kluft und mit übergezogenem BW – Poncho, der gute Dienste leistet. Allein die Kapuze ist zu groß (meinen Stahlhelm habe ich nicht dabei ;-) ) und ich habe Mühe, sie so einzustellen, dass ich auch noch etwas sehen kann. Ganz, ganz selten kurze sonnige Abschnitte. Der Wind bleibt auch hier. Ich komme gut voran, meine ich, allerdings beruht diese Meinung auf dem Unverständnis meinerseits, die Karte anständig zu lesen: in Wahrheit bin ich noch lange nicht so weit wie angenommen. 1:100000er Karten sind tatsächlich zu wenig detailreich für Wanderungen im Gebirge, aber es gibt ja nichts anderes. So muss ich halt weiter wandern

Nach Umrundung des 1085 m hohen Bossosváráš kann man dann in der Ferne, hoch gelegen über dem Tal auch das heutige Ziel ausmachen, die Tjäktjastugan. Sie ist ein paar Kilometer unterhalb des Tjäktjapasset, dem höchstgelegenen Punkt der Wanderung gelegen. Das Ziel einer Wanderung so beständig vor Augen zu haben, wenn es noch so weit weg ist, ist nicht schön. Man hat immer den Eindruck, nicht voran zu kommen. Ich beschließe, das Mittagessen erst am heutigen Ziel zu mir zu nehmen. Bei dem Wind und dem immer wieder kommenden Regenschauern muss man warm bleiben und bei einer Kochpause würde ich sicher zu sehr auskühlen. So esse ich beim Gehen eine Tafel Schokolade und eine Dauerwurst – die ist noch immer aus meiner Anreiseverpflegung – die sollte ich schon gar nicht mehr mit mir rumschleppen. Dann kommt der Aufstieg. Ich muss schon sagen, ich fühle mich ganz schön geschlaucht. Während des Anstiegs muss ich immer wieder einmal stehen bleiben, um kurz zu rasten. Richtig schlimm: von hinten werde ich von einem anderen Alleinwanderer überholt. Ist das das Alter? Mangelnde Kondition? Oder die paar Kilo zu viel, die ich wegen der Alleinwanderung mit mir rumschleppe? Es zieht sich. Unterhalb der Hütte, an geschützter Stelle, ein Schneefeld. Die Tjäktjastugan liegt vom Weg aus gesehen auf der anderen Seite des Flusses Čeavččanjira. Von diesseits des Flusses, mittlerweile habe ich die Höhe der Hütte geschafft, sieht es nicht danach aus, als ob es dort so tolle, vor allem windgeschützte Zeltplätze hat. Ich beschließe, hier auf dem Kungsleden noch etwas weiter zu gehen, bis ich wie gestern, nahe der Hütte, einen geeigneten Zeltplatz finde. Doch ausgerechnet hier ist es äußerst schwierig. Es gibt so gut wie keine windgeschützte Stellen, keinen Bewuchs, nur Flechten und minimal den Boden bedeckende Pflanzen. Außerdem gibt es auch nur wenige Stellen mit Erde, so dass es äußerst schwierig ist, etwas zu finden. Natürlich wird auch jetzt das Wetter wieder schlechter und die Windrichtung hier hat sich auch gedreht. Es weht jetzt aus Richtung Süden, immer wieder in Böen. Da ich mich auch nicht allzu weit von der Hütte entfernen will (die Sicherheit im Rücken zu haben schadet nicht) und das vor mir liegende Hochtal soweit ich blicken kann denselben Charakter zu haben scheint, suche ich mir etwa 1 km (?) oberhalb der Stugan einen halbwegs passenden Platz.

Den Zeltaufbau will ich gerade angehen, da erwischt mich die nächste Regenbö. Ich hocke mich in Kluft, Juja, Regenjacke und Poncho neben den Rucksack und decke ihn mit dem Poncho zu. So bleibt glücklicherweise alles trocken. Anschließend schnell das Zelt aufgebaut und die 7 Sachen darin verstaut. Es klappt: alles trocken drinnen. Auch hier reißt kurz die Wolkendecke auf und die Sonne kommt raus. Mit Sonne hat man direkt das Gefühl von Wärme! Schnell vor dem nächsten Schauer koche ich sehr spät zu Mittag, um mich gegen 16 Uhr dann zunächst ins Zelt zurück zu ziehen zum Ausruhen und Logbuch schreiben. Kaum im Zelt regnet es kurz aber heftig und dazu stürmt es auch wieder böig. Der Standplatz hier wird anscheinend ein Härtetest für das Zelt. Mein uralt GPS überrascht mich und findet schnell 8 Satelliten. Allerdings ist die angegebene Höhe, wie immer, falsch. Ich denke, der Zeltplatz, von dem man ganz leise im Hintergrund das Plätschern des in gut 100 – 200 m entfernt vorbei fließenden Čeavččanjira hören kann wird etwa 1030 – 1040 m hoch gelegen sein. Nach dem Hauptteil des Logbuch – Schreibens ruhe ich mich erst einmal aus und freue mich, dass der Schlafsack, in den ich mich einkuscheln kann, für so angenehme Wohlfühltemperaturen sorgt. Ich bin hier meine eigene Heizung. Eine Unterstützung von anderen Wärmequellen gibt es hier nicht. Ich weiß ja nicht, ob es im Abstand von Jahren noch Sinn macht, Fahrten zu vergleichen, aber ich meine, dass ich bislang noch nicht dauerhaft so niedrigen Temperaturen ausgesetzt gewesen bin. Üblicherweise war es sonst zwar Abends und Nachts kalt, aber am Tag ausreichend warm. Hier nimmt einem der stetige Wind oder besser Sturm auch am Tag jedes Wärmegefühl. Ohne den Schlafsack wäre ich verloren. Und ohne das Zelt auch. Na ja, ganz so schlimm ist nicht, denke ich mir so, aber froh sie zu haben bin ich schon. Sobald man das Zelt verlässt, muss man Kluft, Juja, Regenjacke übereinander anziehen und kann trotzdem sicher sein, immer noch ein wenig zu frieren. Ich frage mich wirklich, ob diese Temperaturen für Mitte August hier normal sind oder ob ich nur eine ungünstige Wetterlage mit polarer Kaltfront erwischt habe? Die könnte dann gerne auch zu Ende gehen, hält ja schon etwas an. Ohne Wind wäre es ja auch schon erträglicher… So quäle ich mich kurz vor 19 Uhr noch einmal aus dem Zelt. Beim Wasser holen für das Abendessen sehe ich ein paar hundert Meter flussaufwärts eine Rentierherde weiden. Na, da muss das Abendessen noch warten.

Zurück am Zelt bewaffne ich mich mit der Kamera und versuche, möglichst nahe an die Tiere heranzukommen. Mehr als 150 m sind aber nicht drin. Zwar steht der Wind für mich günstig, aber die blaue Signalfarbe der Regenjacke wird mich verraten haben. Gemächlich setzt sich die Herde ab. Dabei komme ich noch ein wenig näher und fotografiere mit Zoom. Nah genug bin ich aber eigentlich noch nicht. Das sind die lappischen Szenen, auf die ich so gewartet habe und die alle Unbill auf so einer Fahrt aufwiegen können. Das und die grenzenlose Freiheit und Weite dieses Landes. Zurück am Zelt: essen spülen, ab ins Zelt, Logbuch vervollständigen. Licht aus, obwohl draußen noch Sicht ist, um 21 Uhr. Ich hoffe wirklich, dass es mal besseres Wetter hat, obwohl es gerade wieder windstill ist und auch nicht mehr regnet.

Tagesleistung: 12 km

Außentemperatur: 4,5 °C, 20:50 Uhr, 2,5 °C, 2:15 Uhr.

Koordinaten Zeltplatz: GPS: 68°02´38´´N und 18°14´27´´O, bzw. SPOT: 68.043; 18.2402.

 

Sonntag, 17. 8. 2008

In der Nacht merke ich, dass es draußen wirklich kalt sein muss. Zwar liege ich in meinem Schlafsack warm, fast noch immer zu warm, aber meine Atemfeuchtigkeit kondensiert teilweise an der äußeren Schlafsackhülle. Um 2:15 Uhr strecke ich das Thermometer einmal aus dem Zelt: 2,5 °C hat es nur noch. Puuh! Der Wind ist allerdings gestern Abend noch ganz verschwunden. Das hat bei den Temperaturen natürlich für mich Vorteile. Den großen Nachteil sehe ich dann, als mich kurz nach 7 Uhr in der Frühe die Sonne (!!) weckt: das Außenzelt ist von Innen völlig durch Kondensationsfeuchtigkeit nass. Aber Sonne und, bis auf ein paar Schleierwolken, blauer Himmel so weit das Auge reicht. Ich muss aus dem Zelt. Zwar ist es immer noch saukalt und ich packe mich wieder in alle Schichten, die ich gestern auch anhatte, aber die Sonne wird schon einheizen.

Zuerst packe und esse ich. Das Zelt darf währenddessen ein Sonnenbad nehmen um zu trocknen, was auch wieder gelingt. Ich stelle mich mit der schwarzen Juja auch mit dem Rücken in die Sonne und warte auf den Wärmeffekt der dadurch einsetzt. Dann wasche ich mich im Čeavččanjira erst einmal gründlich. Angesichts des guten Wetters sind auch diesmal wieder die Haare dran. Mit Jujamütze in der Sonne trocknen sie auch wieder. Das gute Wetter bringt es mit sich, dass alles ein wenig langsamer abläuft, als am gestrigen Tag. So komme ich erst gegen 10:15 Uhr vom Lagerplatz fort und muss nach ganz kurzer Zeit auch schon wieder anhalten, um mich aus-, bzw. umzuziehen: es wird beim Gehen einfach zu heiß und so kommen T – Shirt und kurze Hose zum Einsatz!

Die ersten 2,5 km der heutigen Etappe geht es zunächst sanft, zum Schluss steiler bergan auf den Tjäktjapasset. Das Hochtal hier ist nahezu vegetationslos und so führt der Weg über Steine. Eine unwirtliche aber große und erhabene Landschaft wird so geschaffen, monochrom, eigentümlich und faszinierend. Oben angekommen hat man einen wunderschönen Ausblick auf die umgebende Bergwelt und natürlich in das im Süden im Sonnenglast liegende Tal des Tjäktjajåkka / Čeakčajohka, dem der Kungsleden und damit auch ich weiter folgen werden. Auf der Passhöhe (~1130 m) ist eine Nothütte untergebracht. Einige Wanderer nutzen den Platz für eine verdiente Pause, so auch ich. Ich beneide nicht die mir entgegenkommenden Wanderer, ist der Abstieg, den ich jetzt ins Tal nehme ungleich steiler und länger als auf der Seite, von der ich gekommen bin. Zunächst geht es über mehrere Stufen dem Talgrund entgegen. Dann folgt der Weg dem Flusslauf und es geht im Großen und Ganzen stetig weiter bergab. Da kann man natürlich gut laufen. Die Sonne beginnt zu stechen.

So ist das, ist sie nicht da, ist es schlecht, ist sie da, auch nicht gut. Ich möchte nicht wissen, welchen Sonnenbrand ich mir heute Abend werde eingefangen haben. Schatten gibt es hier ja nirgends. So passiere ich rechter Hand den 1471 m hohen Geargeoaivi. Dann finde ich einen großen, flachen Stein, gerade an einer Stelle, an der man unter sich den gesamten weiteren Talverlauf sehen kann. Hier mache ich Halt und gönne mir zum ersten Mal auf der gesamten Wanderung eine verdiente Mittagsrast. Schuhe und Strümpfe aus, mehrere Brausetabletten getrunken, aufs großartige Land und die Karte geschaut, ausgeruht und eine Tafel Schokolade gegessen. Lapplands Weite wirkt auf mich wie erwartet: so könnte eine Fahrt immer weiter gehen. Das macht tatsächlich süchtig. Schade, dass die restlichen Polaristen davon nichts haben werden, außer meinen Bericht.

Dann geht es weiter. Eine paar Kilometer vor meinem Tagesziel überholen mich in einem wahnsinnigen D – Zug Tempo von hinten drei Jungs. Ich staune, meine ich doch eigentlich selber ganz schön schnell unterwegs zu sein. Kurze Zeit später hole ich sie wieder ein. Sie machen Pause und bitten um einen Blick auf meine Karte. Sie erzählen mir, dass sie den gesamten Kungsleden in unter 6 Tagen und 22 h bewältigen wollen, das wäre dann neuer Rekord. Deshalb das Tempo. Dann ist es gar nicht mehr weit und ich bin an der Sälkastogurna, meinem heutigen Etappenziel angelangt. Die Hüttenansiedlung durchquere ich noch, überquere den Fluss noch auf einer Brücke und suche nach einem geeigneten Lagerplatz. Auf einer kleinen Anhöhe habe ich Glück und ein paar Meter weiter finde ich einen namenlosen kleinen vom 1721 m hohen Gaskkasnjunni herabfließenden Bach auch das erforderliche Frischwasser. Die Sonne knallt weiter, als ich das Zelt aufbaue und einräume. Diesmal habe ich sogar Probeliegen gemacht. Was man doch alles tun kann, wenn man nicht durch Kälte oder Nässe getrieben wird.

Nach dem Zeltaufbau schaue ich mich ein wenig in der Gegend mit der Fotokamera um. Danach fasse ich Wasser und wasche mich erst einmal. Gegen 17 Uhr dann koche ich zu Mittag und sende die Satellitennachricht via SPOT – Sender nach Hause. Anschließend, weiter im Sonnenglast, Logbuch schreiben. Hier werden plötzlich die Mücken wieder nervig, so dass ich Autan auflegen muss. Außerdem wird´s mir zu kühl, so dass ich Juja und Lederhose anziehe. Trotz Autan, die Biester probieren es weiter, setzen sich immer wieder auf die Juja und versuchen den Einstich. Aber Kohtenstoff will erst einmal durchstochen sein. Derweil liefert sich die sinkende Sonne ein knappes Rennen mit dem im Westen gelegenen mehrgipfeligen Massiv des Sälka / Sealggá (1506 m). Der etwa 1350 m hohe, namenlose Vorberg des Sälka scheint zunächst etwas gegen Abendsonne auf meinem Zelt zu haben. Hätte ich es 20 m weiter südlich oder westlich aufgebaut, dann wäre es das für mich mit Sonne und damit Wärme gewesen. So folgt die Sonne aber tangierend dem Berggrat und so werde ich noch länger in ihr schmoren. Gegen 19 Uhr beschließe ich, das Abendessen zu kochen: Erbseneintopf, da absehbar ist, dass die Sonne bald hinter dem Sälka untergehen wird. Als ich die Kochutensilien zusammenräume sind plötzlich 2 Rentiere unweit des Zeltes. Ich kann sogar einige ganz anständige Aufnahmen machen. Danach spülen und Zähne putzen. Es ist wie immer: kaum ist die Sonne weg wird´s direkt kalt. Als hätte jemend den Schalter umgelegt. Land und Luft können die Wärme des vergangenen Tages nicht speichern. Noch ein Blick in die Runde und um 20 Uhr ins Zelt. Dort lese ich noch aus tusks „fahrtbericht 29“.

Tagesleistung: 11,5 km

Außentemperatur: 6,1 °C, 20:15 Uhr

Koordinaten Zeltplatz: GPS: 67°56´31´´N und 18°17´06´´O, bzw. SPOT: 67.9433; 18.2849.

 

Montag, 18. 8. 2008

Seit gut 2 Stunden liege ich jetzt hier, unweit der Singistugorna auf dem Weg zur Kebnekaise Fjällstation im Zelt. Mittlerweile haben wir gut 18 Uhr und ich habe begonnen, Logbuch zu schreiben. Zuvor habe ich noch ausgiebig die Karte studiert, tusks „fahrtbericht 29“ fertig gelesen und ein wenig die Augen zugemacht und gedöst. Im Zelt bin ich jetzt schon wegen des starken aus östlicher Richtung wehenden Windes. Nur hier im Zelt und Schlafsack oder eben auf Wanderschaft mit Gepäck ist es ausreichend warm, um nicht auszukühlen. Der Wind und nicht der Regen – Gott bewahre – scheint hier mein Haupthindernis zu sein. In der öden, verlassenen Weite der Hochtäler findet er aber auch Nichts, was ihn aufhalten könnte.

Heute früh werde ich im kondensfeuchtigkeitsnassen Zelt um 7:45 Uhr von der über dem Gaskkasnjunni aufgehenden Sonne geweckt. Mit Sonne auf dem Zelt ist im Schlafsack nicht mehr ans Schlafen zu denken. Es wird augenblicklich zu warm. Also Zelt auf. Was ich hier vom Wetter sehe, hatte ich angesichts von Sonne und Windstille so nicht erwartet: überall Wolken, die Sonne nur hinter Schleier… Das Wetter ist über Nacht schlechter geworden. Im Zelt hatte ich noch daran gedacht, einen Ausruhtag einzulegen und Wäsche zu waschen. Das verwerfe ich jetzt rasch wieder. Es wird also der 5. Wandertag mit Ziel „Singi“. Da das Ende der Wanderung damit in erreichbarer Nähe kommt, gönne ich mir zum Frühstück noch eine doppelte Portion Grießbrei, von dem ich allerdings einen nicht ganz unbeträchtlichen Teil am Ende wegschütten muss. So eine Doppelportion ist einfach zu viel. Aber immerhin: weniger zu tragen. Noch bevor ich aufbreche, setzt dann der für den heutigen Tag charakteristische Wind aus Süden ein. So habe ich ihn den ganzen Weg im Gesicht. Ich starte um 10:30 Uhr. Zunächst noch bei Sonnenschein. Die Lederhose tausche ich wieder gegen die kurze Hose ein. Der Weg folgt dem Lauf des Tjäktjajåkka weiter flussaufwärts. Somit habe ich auch nur wenige kleine Anhöhen zu überwinden. Während die Sonne bald nicht mehr zu sehen ist, wird der Wind stärker, so dass an Pausen nicht zu denken ist, will man hier nicht auskühlen.

So passiere ich einige Bergketten, direkt zu Beginn kann ich einen Blick auf den vom Sälkamassiv herabfließenden Sealggaglaciären werfen, passiere dann den 1792 m hohen Duolbanjunečohkka und im Anschluss bereits die Rückseite des Kebnekaise – Massivs mit dem nur 1506 m hohen Vorberg Guobirčohka. Wenig hinter der Nothütte Kuoperjåkka fische ich mir kurzerhand eine Bifi und eine weiße Schokolade aus den Vorräten und mache sie sprichwörtlich zur Wegzehrung. Kurz vor der Singistugorna, zu der man hinunter steigen muss (der Fluss hat sich hier schluchtenartig in den Fels gegraben) passiert man noch die Samensommersiedlung Kårtjevuolle / Goržževuolli. Dann laufe ich durch die Hüttenansiedlung der Singistugorna, suche den Pfad zur Kebnekaisefjällstation und danach in Sichtweite der Stugorna, am vom Lássajávri herabfließenden Bach, einen Zeltplatz. Platz ist hier nicht das Problem. Es ist wieder einmal der Wind. Das Terrain ist in Richtung Kebnekaise leicht ansteigend und von dort herab fegt auch der Wind. Bodenwellen, die einen Platz in Lee ermöglichen würden hat es hier kaum, nur ein paar Findlingsblöcke. Leider ist der Windschutz hierdurch nur mäßig bis gar nicht vorhanden. Der Aufbau im böig auffrischenden Wind ist auch nicht gerade einfach, klappt aber dann doch noch. Schnell noch Essen kochen (das nachgeholte Mittagessen Chili con Carne) und dann ab ins Zelt, der Wärme wegen, wie oben schon beschrieben.

Gerade (18:30 Uhr) hat es bei starken Böen angefangen ganz schwach zu nieseln. Na, das kann ja eine Nacht werden… Das Nieseln geht über in einen stetigen Regen. Der böige Wind hat eher noch zu als abgenommen – Sturm! Ich hoffe, die Nacht zu überstehen, ohne dass das Zelt reißt. Gegen 20 Uhr mache ich mich für die Nacht fertig. Auf das Kochen des Abendessens verzichte ich heute. Werde zum Abend gleich noch was von dem Trockenzeug essen. Aber natürlich muss ich trotzdem noch einmal raus in Regen und Sturm.

Tagesleistung: 12 km

Koordinaten Zeltplatz: GPS: 67°50´55´´N und 18°19´21´´O, bzw. SPOT: 67.8482; 18.3216.

 

Dienstag, 19. 8. 2008

Tja, was gibt es über diesen Tag zu berichten? Erst einmal gar nichts. Er beginnt nämlich wie die Nacht geendet hat, stürmisch und regnerisch. Und so beschließe ich, das Weiterwandern wohl oder übel sein zu lassen und, es bleibt mir nichts anderes übrig, im Zelt zu bleiben. Zumindest hat das Zelt die Sturmnacht ausgehalten. Respekt. Die Warterei wird nur gelegentlich unterbrochen durch notwendige Gänge raus aus dem Zelt. Sonst bleibt nichts zu tun übrig. Liegen und dem Sturm und Regen zuhören, sonst nichts. Zum Frühstück eine Tafel Schokolade. Gegen Nachmittag dieses zunächst ereignislosen Tages setzt dann eine etwas länger andauernde Regenpause ein und auch der Wind lässt etwas nach. Da ich vom Liegen genug habe, fasse ich den verwegenen Entschluss, heute doch noch zur etwa 14 km weit entfernten Kebnekaisefjällstation zu marschieren. Es ist 20 vor Vier Uhr nachmittags, als ich Alles zusammengepackt habe und abmarschbereit bin. Dann geht es los. Zunächst muss ich noch auf etwa 860 m hoch steigen, dann geht es bergab, über Felsen und Steine meist, durch das immer enger werdende Tal des Láddjujohka zwischen den drohenden Felsmassiven des Siŋŋičohkka (1704 m) auf der einen und des 1744 m hohen Skárttoaivi auf der anderen Seite des Taleinschnitts. Bis zur Passhöhe hatte ich nur mit dem kalten Wind zu tun, je tiefer ich jetzt jedoch absteige, desto nasser wird es dazu. Der Taleinschnitt wirkt als Düse, durch die der Wind die Wolken presst und da sie steigen müssen, müssen sie regnen und ich werde nass.

Als sich das Tal wieder erweitert, hat sich der Regen schon längst zu einem guten Landregen entwickelt. Zwar bleiben meine Sachen unter der Regenrucksackabdeckung und Poncho schön trocken, aber auch der Poncho hat Grenzen und die sehe ich jetzt an meiner langsam durchnässten Lederhose. Sicht habe ich kaum, einmal weil Nebel herrscht, dann weil meine Brille beschlägt und natürlich auch vollgeregnet wird. Die letzten Kilometer ziehen sich gewaltig. Immer wieder rutsche ich auf den nassen Felsen aus. Mein linker Fuß ist auch nicht ganz OK: irgendwas sticht da bei jedem Schritt. Die Lage ist also verzweifelt ;-). Aber eigentlich auch wieder nicht: die Fjällstation muss ja irgendwann einmal auftauchen und bis auf die Lederhose, die zu ersetzen ist und überdies wieder trocken wird, ist nichts wirklich nass. Und irgendwann, ich stolpere immer noch über die nassen Felsblöcke im Weg, taucht schemenhaft aus dem Nebel ein Mobiltelefonmast (!) auf einem Felshügel auf. Das ist das Erste, was ich von der Kebnekaise Fjällstation sehe, neben den vielen nassen, triefenden, im Schlamm stehenden Zelten auf den allerletzten Plätzen zwischen Fels und Bäumen. Dann sehe ich auch die Station selber: mehrere Häuser und Hütten sind hier im Nichts, mitten im Fjäll, eigentlich nur zu Fuß über beschwerliche Pfade zu erreichen, in den Fels gesetzt worden am Fuß des höchsten Berges Schwedens, von dem man natürlich im Moment so gar nichts sehen kann.

Trotz der vermeintlichen Abgeschiedenheit (man kann die Station auch per Helikopter erreichen, was eifrig genutzt wird), geht es hier zu wie in einem Taubenschlag. An der Rezeption herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. 300 SKR kostet hier eine Übernachtung in einer Hütte mit Schlafsackunterkunft. Nachdem ich mir draußen im Regen noch einmal die Situation der Zelter vor Augen geführt habe, beschließe ich, in den sauren Apfel zu beißen. Als No. 10/10 belege ich somit die Küche eines Hauses. Erst ab 21 Uhr steht sie für Übernachtungszwecke zur Verfügung. Bis da ist es noch etwas hin. Zeit genug also, um endlich wieder zu duschen. Ich möchte ja nicht meine 9 Mitnächtiger in der Küche mit 1 Woche nicht gewaschen – und – Wäsche – gewechselt – Fjell – Mief umhauen. So eine Dusche ist doch echt das Größte und dann noch frische Sachen anziehen können… Als ich in die Küche einziehe, wird gerade Licht aus gemacht. Schnell muss ich mich sortieren und bekomme einen ganz „tollen“ Platz direkt beim Müll! Es ist stickig, heiß und stinkig. Na, das kann ja eine Nacht werden. Aber mich zieht es noch einmal raus zum Servicehaus. Schließlich habe ich den ganzen Tag und trotz der Tour noch nichts Anständiges gegessen. Na ja, die 2 Portionen Babybrei, die ich zubereite sind nun so doll auch nicht, aber immerhin etwas im Magen. Dann ab in die Schlafsackunterkunft und schwitzen, schlechte Luft einatmen und ungemütlich liegen….

Tagesleistung: 14 km.

 

Mittwoch, 20. 8. 2008

Da die Situation von alleine auch gegen Morgen nicht besser wird, bin ich einer der ersten auf den Beinen und gönne mir erst einmal erneut eine heiße Dusche. Als ich fertig bin ist es 7 Uhr, Zeit, die Küche von einer Schlafsackunterkunft wieder zurück zu verwandeln. Zuerst einmal packe ich. Hoffentlich geht mir hier in dem Durcheinander mit den ganzen Leuten Nichts verloren. Dann: Frühstück: Babybrei. Abwechslungsreich. Aber, ich finde, man kann’s essen. Danach bin ich, man glaubt es kaum, abmarschbereit, so dass ich um 8:20 Uhr loslaufen kann. Endlich wieder frische Luft!

Das Wetter hat sich gebessert. Es regnet nicht mehr. Aber alles ist feucht von Tau und Nebel. Zumindest kann so die Lederhose auch von der Innenseite trocknen. Die Außenseite hatte fast der Trockenraum der Hütte über Nacht geschafft. Der Weg bleibt vornehmlich steinig und damit schlecht zu gehen, auch wenn es bergab geht. Die Brücke über den Darfáljohka ist schnell erreicht. Danach zieht sich der Weg wieder durch undurchsichtigen Birkenwald entlang der steilen Felsen des Darfáloalgi. Am Weg steht eine Kilometrierung, wie lange es noch bis zum Ausgangspunkt eines Bootstransfers über den Láddjujávri sei. Ja näher ich diesem ominösen Punkt im Nichts komme, desto stärker reift der Entschluss, hier auch selber Kilometer abkürzen zu können. Der Preis, 150 SKR ist für eine mehrkilometerlange Abkürzung nicht zu hoch. An der „Bergstation“ warte ich also relativ lange (gute Stunde) auf das nächste Boot. Unter anderem wird die Zeit mit Logbuchnachtrag für gestern und Schokoladenmittagessen genutzt. Dann ist das Boot da, der Fährmann kassiert die Fahrgäste ab und schon geht es zunächst durch die verschlungenen Arme des Láddjujohka und dann, viel schneller, über den noch 511 m hoch gelegenen See. Anschließend sind es noch 5, 6 km bis Nikkaluokta (vorher waren es 8,2 km). Zwar führt der Weg immer noch durch dichten Birkenwald, doch er ist eben und breit, gut zu gehen. Und ich bin schnell auf diesen km, überhole sogar einige Mitstreiter. Unversehens bin ich dann da, am Endpunkt der Wanderung: Nikkaluokta. Dabei besteht die Siedlung aus wenigen Häusern, verstreut in der Landschaft, einem großen zentralen Multifunktionsbau: Restaurant, Camping, Shop, etc., der Bushaltestelle nach Kiruna, dem Helikopterlandeplatz, ein wenig Samitouristennepp (Rentiergeweihfangen mit dem Lasso, Erdkottas) und einer Kapelle.

So, hier ist also jetzt die Endstation der Wanderung. Mitten im Nichts. Mir bleibt nichts anderes übrig, als mit vielen anderen Wanderern auf den heutigen Bus nach Kiruna zu warten. Ich freue mich, dass es so doch schneller als erwartet weiter geht. Das was ich tun wollte, eine Streckenwanderung im lappischen Fjell zu unternehmen, das habe ich geschafft. Und angesichts der Massen, die mit mir zusammen diese Leistung vollbracht haben, kann man noch nicht einmal besonders stolz darauf sein. Aber jetzt darf es auch gerne nach Hause gehen. Kiruna ist da nur die notwendige Zwischenstation. Der Bus ist pünktlich und heizt durch die lappischen Taigawälder. Gegen 18 Uhr bin ich in Kiruna am Central Busbahnhof. Zum Camp Ripan, wo ich im Zelt übernachten kann, ist es nicht weit und dank des aus dem Internet ausgedruckten Innenstadtplans kann ich mich auch problemlos orientieren.

Was bleibt? Großartige Eindrücke einer überwältigenden Natur in der lappischen Wildnis, die Gewissheit, dass auch eine Alleinwanderung in einer solchen Umgebung durchaus ihren Charme haben kann und die Erkenntnis, dass 10 Tage eine solchen Alleinunternehmung für mich dabei sicherlich die Obergrenze sind. Eigentlich ist es doch schon schöner gemeinsam auf Fahrt zu gehen als alleine.

Tagesleistung (nur Wanderung – exklusive Bootsfahrt): 13,8 km

Koordinaten Warten in Nikkaluokta: SPOT: 67.8504; 19.0132.

Koordinaten Zeltplatz in Kiruna: SPOT: 67.8609; 20.2445.


Lappland 2008 auf einer größeren Karte anzeigen

Alle hier angegebenen SPOT - Koordinaten wurden mit dem SPOT Satelliten Messenger per voreingestelltem mail - Text aber mit jeweils aktuellen Koordinaten des Aufenthaltsortes übermittelt. Eigentlich ist es nicht unsere Art, Werbung für Produkte zu betreiben und wir versichern, mit dem Anbieter nicht in einer Vertragsbeziehung zu stehen, aber dieses System ist absolut genial. Neben der Übermittlung der aktuellen Koordinaten über eine Satellitenverbindung in Echtzeit nach Hause, auch im weg- und mobiltelefonlosen Fjell, bietet der SPOT im Notfall eine Alarmierungseinheit, so dass man auch als Alleinfahrer Rettung rufen kann. Für solche Touren ist das sicherlich die erforderliche Versicherung, die man benötigt, wenn zu Hause die Familie wartet.

Hinweis: Die Fotos täuschen über das tatsächlich deutlich schlechtere Wetter. Eigentlich war wettermäßig nur der Tag vom Tjäktapasset zur Sälkastugorna wirklich gut. Ansonsten musste ich Regenlücken zum Fotografieren nutzen.

(c) 2009, fahrtenschaft polaris, autor: ramses