sommer 2004.
endlich geht es wieder auf eine
fahrt mit nordkurs. zwei jahre
ist es nun her, dass wir das letzte mal in skandinavien waren. damals sind wir, ramses und sammler,
welche auch die jetzige „fahrtenmannschaft“ stellen,
schon einmal in richtung hardangervidda
aufgebrochen. daraus wurde ja bekanntlich nichts (siehe fahrtbericht
südnorwegen 2002 auf diesen seiten).
dieses jahr soll die magische grenze aber überwunden
werden und endlich das geheimnis gelüftet werden, was
hinter tinnoset auf den restlichen kilometer nach rjukan liegt und
wie der ort überhaupt aussieht. doch was noch wichtiger ist – wie wird es auf
der hardangervidda sein, im fjell,
das wir solange bereits, seit grönland 2001, nicht
mehr gesehen und gefühlt haben. wird es erneut so sein, dass wir uns dort, wie
oft schon zuvor, zu hause fühlen, sobald wir nur die baumgrenze
hinter unseren bepackten rücken zurückgelassen haben?
für diese fahrt haben wir uns
etwas besonderes ausgedacht: sind wir auf unseren fahrten
bislang immer von kohtenplatz zu kohtenplatz
durch die wildnis gezogen, mit dem jeweiligen fernen endziel unserer streckenwanderungen
im kopf, werden wir in diesem jahr zwar mit gepäck in die vidda
hineinwandern, dort aber schon bald ein basislager
errichten. von hier aus wollen wir dann tagesetappen
in verschiedene gebiete der hochebene machen. sinn
ist es dabei, zu versuchen, ob auf diese weise ohne schweren rucksack auf dem rücken, die wunderschöne landschaft, die weite und erhabenheit
des fjells noch intensiver zu erleben ist. so werden
wir uns zwar nur in einem bestimmten radius um unser lager bewegen, können die vidda
in diesem bereich jedoch umso gründlicher erfahren. das würde gewiss ein
spannende erfahrung werden, denn wer skandinaviens landschaften kennt
weiß, dass es nach jedem kilometer (wenn überhaupt)
immer wieder anders aussieht. nun werden wir also der ständig bei streckenwanderungen im raum
stehenden frage nachgehen können, wie es denn tatsächlich rechts und links von
unserem eingeschlagenen weg aussieht.
am morgen des 18.07.2004 geht es
nun also ab zum flughafen frankfurt/hahn, wo das wetter uns schon mit
einem dicken regen einen möglichen vorgeschmack auf norwegen gibt. schwül – warm ist es, es blitzt und donnert
gewaltig. hoffentlich geht das nicht so weiter. in torp
angekommen rennt uns ein trupp dpsg
- pfadfinder über den weg. sie wollen ein bisschen kanufahren hier in norwegen. es
sieht eher danach aus, als möchten sie jagen gehen wollen mit ihren tarnhosen. wer´s mag... wichtiger
für uns als diese flüchtige begegnung ist das wetter. es regnet zwar nicht, aber es ist hier ungemein
diesig und neblig. jetzt wird’s spannend – wie es wohl in rjukan
aussieht und erreichen wir die vorher ausgekundschafteten busverbindungen
auch rechtzeitig?
das wichtigste allerdings ist, nun endlich wieder in norwegen zu sein, die sprache wieder zu hören, die menschen und die unvergleichliche landschaft zu sehen. wir nehmen zunächst den ziemlich vollen flugbus von torp nach drammen. nach einer stunde aufenthalt dort geht es weiter, durch bis nach rjukan. die busfahrt(en) an sich sind schon wieder ein ereignis. die landschaft hier kann einem buchstäblich die worte aus dem mund nehmen, entsprechend wird auch wenig gesprochen und eigentlich nur aus den fenstern nach draußen gestiert. berge und täler, wälder und seen passieren wir, mal in sonne getaucht oder mal regenverhangen, öfter auch ist beides kombiniert. so setzt sich die natur dieses landes für uns in szene. bilder von großer schönheit und tiefer mystik wischen an unseren fenstern vorbei. obwohl wir noch nicht auf der vidda sind, haben wir das gefühl bereits angekommen zu sein. die (vor)freude wächst mit jedem kilometer, den wir zurücklegen. um seinen herzen etwas gutes zu tun muss man in norwegen nicht weit fahren, man kann es aber, um die eindrücke noch zu steigern.
bis zuletzt ist die frage, wie es
wohl ums wetter in rjukan
steht, offen. noch kurz vor ankunft fahren wir unter
drohenden wolkenbänken durch und jetzt schlagartig
wieder einsetzender regen wäre keine überraschung.
wir sind auf alles vorbereitet, auch darauf, in rjukan
angekommen im dichtesten regen, bei bereits anbrechender nacht
ohne schlafplatz zu stehen. doch nun wo wir die stadtgrenzen passieren, wissen wir – das glück ist uns
hold. ein herrlicher abendsonnenschein im himmel über uns und aufreißende wolken
begrüßen uns in der kleinen und gemütlichen bergstadt,
die im tal der mana
gelegen, sich an die steil aufragenden abhänge am fuße des alles überragenden gaustatoppen (1882 m) schmiegt.
angekommen, orientieren wir uns kurz und verholen uns dann gleich zur krossobanen. es handelt sich dabei um eine alte seilbahn, welche uns am nächsten tag auf das hochland, hinauf aus dem tal auf die vidda bringen wird. sie wurde 1928 von einer leipziger firma hier erbaut. selbstverständlich sind an der talstation zu dieser vorgerückten stunde schon alle schotten dicht, mittlerweile ist es fast dunkel, nur ein paar straßenlaternen weisen uns noch einen weg. von hier oben haben wir schon einen guten ausblick auf die hinter und unter uns liegende stadt. so schlagen wir unsere beiden neuen einmannzelte auf dem leeren schotterparkplatz auf und schlafen erst mal eine runde bis zum nächsten morgen. auf die mitnahme der für zwei personen schweren kohte haben wir diesmal schweren herzens verzichtet. schon komisch, gemeinsam auf fahrt zu sein und in getrennten zelten zu schlafen.
am neuen tag frisch erwacht,
fahren wir mit der zweiten bahn nach oben. in der gondel
wurden wir wieder teil der uns schon bekannten norwegischen gastfreundschaft.
eine frau, die offenbar oben auf der vidda ein haus hat (als urlaubssitz),
verteilt ihre frisch im tal gekauften erdbeeren an die gäste in der gondel. am ende der fahrt wünscht uns der seilbahnschaffner noch alles gute und so sind wir endlich
da, wo wir es zwei jahre zuvor nicht hingeschafft
haben. einen kilometer laufen wir noch auf breiten
wegen, dann kommen wir auf die bekannten trampelpfade.
das wetter hält sich stabil, obwohl der weg den wir
einschlagen von einer eher regnerischen zeit in jüngerer vergangenheit
zeugt. er ist morastig und sumpfig überall. einen gangbaren weg zwischen all
dem wasser zu finden ist nicht immer einfach. so
springen wir öfters von stein zu stein,
um nicht plötzlich mit nassen füßen dastehen zu
müssen. den sich wie ein leuchtturm am anderen ende
des tales über rjukan
erhebenden gaustatoppen im rücken, kommen wir am anfang trotzdem gut vorwärts. die luft
ist klar, würzig und frisch im sinne von belebend, sie bietet einen angenehmen gegensatz zu unserer anhaltenden schwüle daheim. mit der
zeit jedoch macht sich die mangelnde akklimatisierung
und vor allem unsere mittlerweile anscheinend deutlich reduzierte fahrtenkondition bemerkbar – wir werden müde und
entscheiden uns, bereits einige kilometer tief im fjell, einen passenden lagerort
zu suchen.
ca. 500 m ab vom markierten fjellpfad und etwas oberhalb davon, auf einem hangsporn gelegen
finden wir einen passenden ort. vom weg
aus ist er nicht einsehbar,&xnbsp; bietet uns
dafür aber ausblick auf das gesamte unter uns
liegende, breite tal. trotzdem sind wir hier vor wind
und wetter weitestgehend geschützt. wie wir später
bei unseren tageswanderungen bemerken, hätte es
keinen besseren ort für unser basislager geben
können. versteckt, geschützt und dennoch mit einem wunderschönem ausblick, hinüber zum see vaervatnet und der dahinterliegenden
bergkette. (selbst von hier aus können wir noch den gaustatoppen sehen.) lediglich zum wasser
holen müssen wir ein bisschen laufen, aber was ist das schon. der kleinen fluss den wir dazu benutzen, bietet nahe zwei recht große becken, mit leichter strömung,
die sich hervorragend zum baden im kalten wasser
benutzen lassen. trotz der vielen mücken, die sich
regelmäßig über unseren freizügigen besuch der vidda
– badeanstalten freuen, ist es herrlich dort. nachdem
unser lager aufgeschlagen ist, nutzen wir dieses angebot auch sofort.
den rest des
ersten tages im fjell
erkunden wir die gegend um unser lager
und besprechen eine route für den morgigen tag. am abend
lassen wir die szenerie unseres lagerplatzes
und der ihn umgebenden landschaft ausgiebig auf uns
einwirken. ja, wir sind wieder da wo wir hin wollten, wo die ruhe ist und das gefühl, mit der unendlichen landschaft
um uns herum in einklang zu leben. in der nacht wird es kalt: auf 4,1 °c fällt das thermometer in den frühen morgenstunden.
generell ist es hier, so hat es den anschein, sobald
die sonne weg ist, kälter als wir das von grönland
her gewöhnt waren.
in den neuen tag schlafen wir
ausgiebig hinein, die gute luft, die neuen eindrücke
und die zufriedenheit im fjell
zu sein, sind dabei morpheus’ mittel. gemütlich
lassen wir es angehen, immerhin wird es die nacht
über noch nicht richtig dunkel, warum also um die zeit scheren. wir verschieben
also unseren tagesablauf und gehen nachmittags los –
in richtung egg, einem 1372 m hohem berg, nördlich
unseres lagers. es wird eine schöne tour bei herrlich
sonnigem wetter, mit wunderbarem ausblick
auf seen, täler &
berge. auf einem vorberg des egg, den wir den polarisberg nennen, machen wir halt und genießen den ausblick. weit können wir von hier aus in die ferne
schauen, sehen über den stortevatn hinweg und auf der
anderen seite hinein ins gebiet um den sanevasstjornan und sehen auch die brücke
einer autostraße, welche durch die vidda führt. zwischen den glitzernden ausläufern
der seen und&xnbsp;
den mächtigen, teils schneebedeckten felsformationen
wirkt sie unwirklich und man fühlt sich an eine modelllandschaft
erinnert. auf unserem rückweg, der auf grund der beeindruckenden umgebung
sehr ruhig verläuft, hören wir aus der ferne glockengeläut
– vielleicht sind es ja rentiere denken wir in erinnerung
an unsere begegnung mit härks
in lappland im jahr 1999
und nähern uns vorsichtig der richtung der geräusche.
hinter einem hügel,
dem wir uns schleichend mit der kamera zum einsatz bereit genähert haben, bekommen wir dann endlich
des rätsels lösung: eine herde schafe ist dort zu gange. na ja, auch ein photo
wert. doch die schafe und wir sind nicht die einzigen
hier in der gegend. eine großfamilie
bestehend aus drei generationen hat unweit des pfades ihre zelte aufgebaut. ein kurzes „hei“ und dran
vorbei, gehen wir unseren weg zum basislager, wo wir
rasch unsere waschsachen holen und, verschwitzt wie
wir durch den tagesmarsch sind, zum baden runter an
den fluss gehen.
der nächste tag führte uns dann
in die region östlich des lagers.
wieder geht es durch landschaften die sich in ihren bestandteilen zwar ähneln, nämlich den bergen, den seen und den vielen mit moos und farn bewachsenen hügeln (welche
wir heute äußerst häufig auf und ab gehen), in ihren jeweiligen kompositionen jedoch einzigartig sind. von einem großen hügel aus können wir dann in der ferne eine feriensiedlung am ufer des sandvatnet sehen. recht lange sitzen wir da und beobachten
das treiben. wieder kommt man sich vor wie in einer riesigen modellandschaft. wie dort in der ferne die leute zwischen den häusern rum
laufen, ein auto über die piste
braust – durch die klare luft sind viele details zu erkennen, doch hören kann man nichts. am beeindruckendsten ist dabei die umgebung
in welcher sich dies alles abspielt. als wir aufbrechen sehen wir zwei männer die sich von der siedlung
entfernen. später, als wir um einen kleinen berg laufen, sehen wir sie wieder,
sie gehen an dem anliegenden see angeln. durch die
eindrücke die wir hier gewonnen haben, sind wir angeregt, uns gedanken zu machen, wie es wäre, eine kleine fahrtenschaftshütte hier zu haben. diese idee war ja auch schon damals auf grönland
ausgiebig diskutiert worden. günstiger als dort würden wir sie aber wohl hier
nicht bekommen können.
viele gedanken
gehen uns durch den kopf, beflügelt von der allumgebenden, einzigartigen atmosphäre der norwegischen landschaft.
freiheit, glück und ruhe überkommen uns. so machen
wir unseren weg zum lager zurück, wo wir dann zu abend essen. morgen planen wir schon wieder abzusteigen.
immerhin wollen wir, der letzten norwegenfahrt
nachtrauernd, nochmals in richtung süden, nach larvik und an den farris see. sammlers
drang zum meer ist nicht aufzuhalten. und leider ist
die woche, die wir zeit haben für diese unternehmung eigentlich doch viel zu kurz. bis jetzt hat
das wetter sich gehalten, doch je später es wird an
diesem abend, desto mehr zieht es sich zu. schlechtwetterwolken kommen auf, es wird kalt. wie wird es
wohl morgen, wo wir doch hoffen, alles trocken einpacken zu können?
nicht nur der morgendliche
obligatorische blick nach draußen verrät uns dann, dass es regnet, schon in der
nacht konnte man es aufs zeltdach
tröpfeln hören. wir überlegen zunächst noch, etwas liegen zu bleiben. irgendwann,
als es dann weniger wird, pellt sich sammler aus dem schlafsack.
es nieselt kaum noch, im zelt jedoch hört sich dies alles wieder einmal viel
dramatischer an. so kommt ramses nach einiger überredung
durch seinen kollegen ebenfalls raus, allerdings etwas
„overdressed“. bei etwas, was mittlerweile nur noch höchstens leichtes nieseln
ist, steht er dick in sein poncho verpackt da, die kapuze tief ins gesicht gezogen,
um sich später dann doch wieder zu entblättern. rasch wird also zusammengepackt
und los geht es auf dem mittlerweile wieder aufgeweichtem pfad,
zurück in richtung krossobanen.
das fjell zeigt hier einmal wieder seine stimmungsvielfalt und bietet uns eine komposition
aus nebelverhangener sonne vor uns und grauem himmel hinter uns an. wieder kommen wir an dem großen fluss vorbei und wieder an den vermoderten hütten denen wir auf unserem weg hinein ins fjell bereits begegnet sind. uns wird klar, wir verlassen
es jetzt. wann werden wir wieder kommen? doch dafür geht es jetzt weiter, nach larvik, ans meer.
wir sind recht schnell an der seilbahn, nach unserem frühstück und der morgenwäsche an der bergstation
fahren wir hinab ins tal. unten ist das wetter schon etwas besser und die stadt
blüht vor leben. am busbahnhof erarbeiten wir
zusammen mit dem zuvorkommenden mann am schalter die beste route nach larvik
– heute abend werden wir da
sein. bis unser bus kommt, vergeht noch etwas zeit
und so trocknen wir unsere zelte. eine stunde später fahren wir wieder durch
die bezaubernde landschaft, durch welche wir gekommen
sind: zwischen dem großen tinnsjø see mit seinen eisbahnschiffen und dem nebelverhangen
telemarken hochland. in notodden steigen wir um und wollen per bahn nach skien weiter. uns ist nicht ganz klar, wo wir tickets erhalten, bis wir den schaffner
am bahnsteig fragen und der uns stolz verkündet, dass
es keine tickets gibt, weil die fahrt
umsonst ist. wir sind überrascht. auch diese fahrt ist wieder
atemberaubend. vorbei an seen und bergen und über brücken, die gewaltige schluchten
überspannen, welche einen weiten ausblick bieten.in notodden nehmen wir
dann endlich den bus nach larvik.
wir wollen wieder zum platz der hovlandbanen, von wo
wir die umgebung der stadt
erkunden können. dieses vorhaben unterbreiten wir auch unserem busfahrer mit der bitte uns dort in der nähe rauszulassen – damit würden wir uns immerhin die große steigung, welche larvik bietet,
sparen. kein problem – der busfahrer
fährt sogar von seiner eigenen route für uns ab. doch leider ist der ort,
welchen wir und er meinen nicht derselbe. die hovlandbanen
kennt er nicht und auf der karte scheint es schwer darstellbar zu sein. so
nimmt er seine route wieder auf. ohne jemanden zu beleidigen, aber in deutschland wäre dies schon die absolute grenze der freundlichkeit eines busfahrers
und es dann auch noch mit einem gelassenen lächeln hinzunehmen, dass der umweg quasi umsonst war – unmöglich. so lässt er uns also
am busbahnhof zusammen mit den anderen fahrgästen raus. als er fährt, winkt er noch und wünscht
alles gute.
jetzt haben wir zwar den
ursprünglichen weg den berg hoch vor uns, aber was soll es, wir faulpelze sind immerhin auf fahrt, außerdem sind wir
motiviert, die hilfsbereite art des busfahrers (sowie
seiner kollegen, die wir in unseren fahrten kennen gelernt haben) tut einfach gut. wie dem auch
sei, wir sind dann doch recht schnell oben angekommen und auf der hovlandbanen gelandet, welche noch verlassener aussieht als
das letzte mal. am kontor
ist kein mensch anzutreffen, lediglich der schriftliche
hinweis, man solle sich sein lager
aufstellen wo man wolle, irgendwann komme jemand. die sanitäranlagen
sind jedoch geöffnet und scheinen auch regelmäßig gereinigt zu werden.
ansonsten gibt es hier außer uns niemanden. wir sind überrascht: vor zwei jahren war dieser platz zwar nicht geschäftig zu nennen,
aber zumindest gab es damals außer uns noch weitere bewohner
und andere nutzer dieses außergewöhnlichen ortes: traber mit ihren sulkys, cart-fahrer, die knatternd und benzinstinkend
runde um runde fuhren. es gab immer etwas zu sehen und zu kommentieren. und
jetzt: nichts. ruhe, leere.
für die tage die wir hier sind, schreiben wir also einen zettel, mit unserem ankunftsdatum, mit ramses`s adresse und der frage wie wir das geld übergeben sollen und hängen diesen während unserer abwesenheit an unser zelt. doch niemand meldet sich, erst am letzten abend kommt eine alte frau die anscheinend alleine im alten rennleitungsbüro über der trabrennbahn und über dem kontor wohnt zu uns. gesehen haben wir sie vorher noch nie. sie ist in einem komischen zustand. ramses meint, sie sei einfach nur alt, sammler hingegen ist überzeugt, dass sie betrunken ist, bzw. alkoholikerin und dementsprechend schon geistig „verändert“. lange redet sie auf uns ein, lamentiert auf norwegisch und gestikuliert, bis wir wissen was sie möchte: sie will geld für die übernachtungen. aber wir tun unseren zweifel kund, dass sie der besitzer der anlage ist. auch bedenklich ist, dass sie immer weiter runtergeht im preis, sind es zu nächst noch 100 nok von jedem, ist es am ende 50 nok für beide für drei nächte (eine nacht kostet eigentlich hier 100 nok). der mutige ramses folgt der alten frau sogar in ihre wohnung, wo sie noch jemanden anruft, der anscheinend der besitzer ist oder sein soll. letztendlich bekommt sie von uns 50 nok und wir haben unsere drei übernachtungen bezahlt.
in larvik
haben wir noch zwei volle, sonnige tage. wir nutzen sie ausreichend.
selbstverständlich suchen wir dabei wieder den farris
see auf, zum baden und ausspannen an unserer alten
stelle von vor zwei jahren. des weiteren
erkunden wir die küste um larvik
herum ausgiebig. unter anderem auch den stadtpark,
der auf dem grundriss einer alten stellung
aus dem zweiten weltkrieg errichtet worden scheint.
in der nähe befindet sich das wohnhaus colin archers’ des berühmten schiffsbauer, auch eine statue
des entdeckers und forschers
thor heyerdahl’s finden
wir, welcher hier in larvik geboren wurde. lange ausflüge durch die stadt bringen
sie uns näher und zeigen uns ihre schönsten ecken. wir nutzen die zeit zum
entdecken und um uns dort zu entspannen wo es uns gefällt. besonders überrascht
sind wir von der neuen strandpromenade, welche sich etwas
weiter vom color line kai entfernt erstreckt. ein großer gläserner häuserkomplex
mit geschäften, restaurants
und wohnungen umgeben von einer promenade
im modern-skandinavischen stil. mit großen bänken und
granitblöcken als sitzgelegenheiten
sowie springbrunnen und kleinen gärten. desweiteren wurde dort ein kleiner bootshafen
eingerichtet. hier können wir seglern und solchen, die
es werden wollen beim an- und ablegen zusehen und haben ein ums andere mal
unseren spaß bei den missglückten manövern. insgesamt
haben wir nun schon zum zweiten mal eine angenehme
zeit in larvik.
so fahren wir nach einer viel zu kurzen woche wieder zum flughafen oslo/ torp, wo wir dann in richtung deutschland starten. zum abschied ist das wetter wie gehabt aufgeklart und wir haben einen atemberaubenden ausblick auf die schären vor südnorwegen.bis zum nächsten mal, also. dann einmal wieder in form einer richtigen ausgiebigen großfahrt für 2 – 3 wochen im fjell jenseits des polarkreises? es würde uns, wir wissen es schon jetzt, wieder gut tun.