rallarvegen ’06

Eine Karte der Route dieser Fahrt mit den jeweiligen Übernachtungsplätze, leider ohne genaue Koordinaten gibt es hier.

 

die diesjährige nordlandfahrt der fahrtenschaft führt wieder nach norwegen. zumindest dieses grobe reiseziel steht also fest... denn wo wir wandern werden, wie lange und was sonst noch gemacht werden soll, entscheidet sich dann vor ort recht kurzfristig. eigentlich wollen wir zwei, sammler und ramses (wer auch sonst?), den rondane-nationalpark von otta aus bewandern. doch aufgrund miserabler wetteraussichten, entscheiden wir uns noch am tag des abfluges um und für eine wanderung in der nördlichen hardangervidda. von geilo oder finse aus würde es auch bei der zu befürchtenden weiteren wetterverschlechterung mehr möglichkeiten zum ausweichen geben.

 

mittwoch, der 16. 8. 2006

so fliegen wir also zunächst einmal mit germanwings von köln/bonn nach oslo gardermoen, um dann mit dem zug nach geilo zu reisen. schon diese dreistündige fahrt beschert uns herrliche anblicke von flüssen, seen und wäldern. in geilo verbringen wir die erste nacht auf dem campingplatz und überlegen uns über dem lokalen kartenmaterial, wo unsere wanderung denn nun eigentlich verlaufen soll. zunächst favorisieren wir eine route, an den ausläufern des hardangergletschers, welche uns nach einigen tagen von finse auf einem rundweg wieder nach geilo bringen soll. nach einigen überlegungen und tipps aus einem hardangerwanderführer, kommen wir dann aber auf den so genannten „rallarvegen“. beim rallarvegen handelt es sich um einen uralten weg durch die vidda, welcher mittlerweile zu einem wanderweg ausgebaut ist, der besonders auch für radfahrer attraktiv ist. zur zeit des baus der bergenbahn über das fjell diente der rallervegen dem nachschub der bahnarbeiter. heute ermöglicht er vor allem radwanderern eine durchquerung des fjells. kein typischer wanderweg also, aber warum eigentlich nicht?

 

donnerstag, der 17. 8. 2006

weiter geht es also mit der bergenbahn, welche uns schon nach geilo gebracht hat, ein paar station weiter bis nach finse (1222 m) hoch. finse ist ein beliebter ausgangspunkt für wanderungen. besonders in der skisaison ist der, nur mit der bahn, zu fuß oder rad erreichbare, nördlich des hardangergletschers gelegene ort, frequentiert. wir haben allerdings glück und mit uns steigen nur ein paar radfahrer aus, welche sich aber schnell verflüchtigen. zwar treffen wir unterwegs immer wieder einmal ein paar, aber man kommt sich nie in die quere. weder wird man von den radlern als belästigung empfunden, noch machen wir uns etwas daraus, zumal man sich immer freundlich grüßt.

 

von finse, mit blick auf den hardangergletscher wandern wir dann gegen mittag los in richtung flåm: generalrichtung nordwest. zunächst würden wir eine kleine steigung von ca. 100 höhenmetern nehmen müssen, hoch zum fagernuten, dem insgesamt höchstgelegenen punkt der gesamten wanderung. wir man hier sieht, haben wir es uns diesmal mit der streckenfestlegung ein wenig einfacher gemacht und sind vor allem abwärts gelaufen. aber wer sagt eigentlich, dass es immer nur bergauf gehen muß? das wetter zeigt sich zunächst von seiner besten seite, ganz entgegen der vorhersagen und die sonne ist schon fast wieder etwas zuviel. hinter uns schimmert der hardangerjokulen im sonnenglast. am ersten tag wollen wir zunächst nur zum fagernuten (9 km) kommen, um dort bereits unser zelt aufzuschlagen und um uns etwas zu akklimatisieren. allerdings haben wir noch genug kraft und lust, vor allem bei diesem wetter, und so wandern wir nach unserer mittagsrast noch weitere 6 km. das gehen fällt uns recht leicht und aus der freude heraus, einmal wieder richtig unterwegs auf fahrt zu sein, bekommen wir gar nicht die kilometer mit, die wir auf der strecke hinter uns lassen. unsere geschwindigkeit beträgt gute 5 km/h. auch ein zwischenzeitlicher regenschauer am tågavatni kann uns nicht aufhalten, zumal nach einer guten ¾ stunde der spuk wieder vorbei ist und wir nicht wirklich naß geworden sind. was schlimmer wiegt ist der verlust von ramses´ poncho, den er wohl am morgen in geilo am dortigen lagerplatz zurückgelassen haben muß. erst auf der wanderung wird der verlust festgestellt und jetzt ist es zu spät, den fehler noch zu korrigieren. nicht nur ramses regenschutzkonzept wird so gehörig durcheinander gewirbelt. der poncho dient ja auch immer als zeltboden. auch der sollte für den rest der fahrt nun fehlen. improvisation ist nun gefragt. glücklicherweise&xnbsp; hat ramses diesmal (erstmals auf fahrt), zusätzlich zum poncho, noch eine regenjacke dabei und auch die obligatorische rucksackregenabdeckung, so daß sein regenschutz nicht so schlecht aussieht. schwieriger ist das problem des fehlenden zeltbodens zu lösen. aber wozu hat man denn eine isomatte? ob man im zelt auf der matte liegt, oder die matte, geschützt durch die umfunktionierte rucksackregenabdeckung und eine große mülltüte (für alle fälle immer dabei) unter dem zeltboden liegt, macht für den liegekomfort ja nicht allzu viel aus. eine lösung ist also gefunden.

 

eine geeignete stelle zur übernachtung finden wir auf einer kleinen insel in einem flusslauf beim låghellerbotnen, etwas unterhalb des wegs gelegen. einen solchen lagerplatz sollte man zwar aufgrund der zu befürchtenden feuchtigkeit nicht unbedingt wählen, doch stellt sich die insel auf grund ihres untergrundes und der höhe über dem sie umfließenden wasser als geeignet heraus. auch verspricht das wetter weiterhin trocken zu bleiben. malerisch gelegen ist der platz in der schon tief stehenden sonne allemal und viel weiter hätten wir heute eh´ nicht mehr laufen können. so bauen wir zunächst einmal unsere zelte auf und ruhen uns etwas aus. trotz des angenehm zu laufenden weges, haben wir beide etwas kopfschmerzen, sammler zusätzlich noch brustschmerzen, was wir auf die höhensonne und fehlende akklimatisierung schieben. als wir uns dann nach einer 2-stündigen ruhe zum abendessen aufrappeln, hat sich die sonne schon tief gesenkt und scheint die mit großen schneefeldern angefüllten bergflanken des tales zwischen austre und vestre låghellerhøgdene fotogen an. wir mitten dazwischen fühlen uns recht klein. es ist ein herrlicher anblick, trotz der in der ferne zu sehenden schneeschutzwälle der bergenbahn, welche als große wellblechtunnel in die umgebende bergkulisse montiert sind und das natürliche ambiente schon stören. nach einem kleinen abendessen vor dieser imposanten kulisse, ziehen wir uns in unsere zelte zurück. ramses hat außerhalb des zeltes bei recht niedrigen temperaturen (9,5 °c um 21 uhr) schüttelfrost, der sich erst nach einiger zeit im schlafsack wieder bessert. irgendwie sind wir ein ganz schönes krankenlager und das zu beginn der wanderung... hoffentlich hält das wetter.

 

freitag, der 18. 8. 2006

am nächsten morgen, als noch der tau auf den zelten liegt, erwachen wir mit den ersten sonnenstrahlen, jedenfalls den ersten, welche es über den austre låghellerhøgdene schaffen, von welchem wir am vortag kamen. wir nehmen uns zeit, genießen die angenehme morgenfrische und die sonne, die unsere zelte trocknet. von innen und von außen perlen wassertropfen: kondenswasser und tau. ein umfassender regen hätte das zelt auch nicht nasser machen können. das morgenlicht taucht die vidda in wunderschöne farben: das wasser des flusses ist tatsächlich blau gefärbt, die flechten auf den steinen strahlen gelb-grün und das wollgras ist hell-weiß. nach einer ausgiebigen morgenwäsche in unserem fluss und dem obligatorischen frühstücks - babybrei, dem ewigen fahrtenbegleiter, nahrhaft und einfach zu zubereiten (das ist auch schon alles), geht es dann weiter. auf dem weg lässt es sich gut wandern, wir haben einen durchschnitt von ca. 5,5 km pro stunde. zunächst umrunden wir im moldådalen, in das wir jetzt kommen, den tiefen und blau-klaren låghellervatnet an seinem östlichen und nördlichen ufer und müssen feststellen, viel mehr radfahrern zu begegnen als gestern. weiter geht es&xnbsp; durch das moldådalen am høghellervatnet vorbei nach hallingskeid. unterwegs macht sammler wieder einmal das, was er auf fahrt wohl tatsächlich am liebsten macht: er grübelt über verschiedene alternativen der weiteren fahrt nach. zwar gibt uns das aktuell äußerst gute wetter überhaupt keine veranlassung dazu, alternativen zu überdenken, doch sammler wäre nicht sammler, wenn er es nicht trotzdem täte. vielleicht sollte man ihn in grübler umbenennen? hinter hallingskeid wandern wir zunächst recht hoch über dem talgrund der moldå und des 978 m hoch gelegenen grøndalsvatnet. weiter und weiter wandern wir, kommen gut voran. auf der karte haben wir vorher nach möglichen plätzen für eine übernachtung gesucht: zwei eingezeichnete bachläufe scheinen geeignet, da es hier frischwasser gibt. auch heute kommen wir fast schon wieder zu weit. an einem seeufer beschließen wir, unsere zelte aufzuschlagen. vom weg aus können wir direkt am see einen winzigen grasbewachsenen fleck ausmachen. das könnte für die zelte knapp reichen. sammler ist zunächst nicht überzeugt, aber wir haben auch keine große lust mehr, um noch weiter zu laufen. die sonne heute hat uns ausgebrannt. es ist erst früher nachmittag und es ist warm genug, um in dem wasser ein bad zu nehmen und wäsche zu waschen. der tag geht langsam, wir essen verspätet zu mittag, genießen die landschaft und überlegen uns wieder, wie die fahrt denn nun weiter gehen soll. gegenüber von uns, am anderen ufer des sees, ist man derweil etwas tüchtiger – immer mal wieder kann man ein sägen oder hämmern vernehmen. es befindet sich dort eine kleine ansiedlung, ein paar ferienhäuser, welche zum teil noch ausgebaut werden. ramses linkem kleinen zeh geht es gar nicht gut: er hat große druckstellen und ist ziemlich entzündet. das gehen ist eine qual. keine ahnung wieso dies so ist. die schuhe sind auf diversen fahrten eingelaufen und hatten bislang keine probleme bereitet. sind die füße gewachsen? auf jeden fall muß die wunde regelmäßig gesäubert und gepolstert werden. als wir gerade unser abendessen einnehmen, kommen auch schon weitere anwohner der auf dem andern ufer des nedre grøndalsvatnet gelegenen hütten. sie sind motorisiert mit einem quad, einem vierrädrigen, sehr geländegängigen vehikel, auf welchem man wie auf einem motorrad sitzt und hier durch die polarbirken, blaubeeeren und wachholderbüsche brettert. der mann, die frau und der hund haben einen anhänger dabei, anscheinend wollen sie mit dem boot, das hier gleich oberhalb unserer zelte in den blaubeeren liegt, übersetzen. den spuren im sand zufolge, glauben wir, dass sie es normalerweise immer an hand des quad an unserem lagerplatz zu wasser gelassen haben und fürchten schon, unser lager noch mal abbrechen zu müssen, um eine zuwegung zum landeplatz am strand ermöglichen zu können. doch wie man es gewohnt ist, geht es mit der norwegischen unkompliziertheit auch so. man grüßt uns noch freundlich, packt dann das boot auf den anhänger um dann das quad über den nächsten hügel zu zwängen, an den nächsten strand eben. wir lassen den tag am see still zu ende gehen und sehen noch beim übersetzen des ruderbootes zu.

 

samstag, der 19. 8. 2006

der nächste morgen bringt zwar auch ein wenig sonnenschein mit, ist aber leider nicht so vielversprechend wie der gestrige. wie wir gestern entschieden haben, werden wir heute von vatnahalsen, mit der legendären flåmbahn hinunter in das tal fahren. von vatnahalsen sind es noch 17 km steil hinunter nach flåm, die sparen wir uns auf diese weise (fauler geht nimmer). außerdem ist die verbleibende distanz nach vatnahalsen so gering, dass dies wieder keine richtige tagesetappe sein wird und auf dem weg nach flam runter zeigt die karte wenige möglichkeiten für einen lagerplatz. so steht unsere entscheidung fest: heute, samstag, runter nach flåm. dort verbringen wir eine nacht, um dann weiter nach gol zu reisen. von dort werden wir am montag mit dem bus oder der bahn direkt nach oslo fahren und dort bis mittwoch bleiben, um uns die stadt anzuschauen. aber jetzt sind wir noch hier am nedre grøndalsvatnet: am strand kochen und essen wir, bevor wir uns in einem nahen bachlauf, der durch weidenbüsche mäandernd dem see zuläuft, waschen. reife blaubeeren überall. nachdem unsere zelte vom tau getrocknet sind, packen wir und machen uns auf den weg. als wir wieder auf dem weg sind, bemerken wir, dass wir die nacht über auf der nächsten landzuge in den see hinein nachbarn hatten, ein mann, mit seinen drei töchtern oder enkelinnen, alle auf fahrrädern unterwegs. wir wechseln ein paar freundliche worte und jeder setzt seinen weg fort. allerdings werden wir sie im verlauf des tags auf den restlichen 10 km nach vatnahalsen bestimmt noch fünf mal treffen. auch die heutige route ist sehr beeindruckend, es geht weiter an der moldåi mit ihren tosenden wasserfällen vorbei, welche sich dann weiter unter, in zum teil in kleinen ruhigen becken staut. das klare wasser verlockt zum reinspringen. entlang des klevavatnet herrscht auch heute einiges an „verkehr“, tagesausflügler aber auch sportbegeisterte, die die etlichen höhenmeter hoch aufs fjell mit dem fahrrad bezwingen wollen, kommen uns entgegen. die landschaftlich schönste strecke erwartet uns dann ab dem ende des klevavatnet. hier unterqueren wir in einem aus dem fels gehauenen tunnel die strecke der bergenbahn und blicken mit einem mal in das vom abfluß des sees aus steil abfallende und enge tal der moldåi. allein schon der seeabfluß, der sich durch eine schmale sandsteinbrücke unter der bergenbahn in einem wasserfall in den abgrund stürzt, ist sehenswert. ab hier führt der weg steil bergab in eine art klamm, die geprägt ist von steil aufragenden felswänden des klevanosi und von dem tiefblauen wasser des flusses, das in kaskaden, später dann wieder in ruhigeren bereichen zu tal fließt. wieder sind wir heute sehr schnell unterwegs, haben seit dem aufbruch auch noch keine pause gemacht. das holen wir an der einzigen brücke über den fluß nach. weiter verlieren wir schnell an höhe. kurz vor seltuftvatnet passieren wir dann die baumgrenze. aus ist´s mit dem fjell. ab hier begleitet unsere wanderung birkenwald. hinter dem seltuftvatnet geht es in serpentinen durch den dichten wald zum reinungavatnet auf 765 m. hier beginnt es leicht zu nieseln, hört dann aber glücklicherweise bald schon wieder auf. das ende der wanderung fordert dann noch einmal einen aufstieg nach vatnahalsen. in vatnahalsen angekommen haben wir nur kurzen aufenthalt. zehn minuten später kommt auch schon die flåmbahn und nimmt uns für den horrenden preis von 175,-kr p.p., mit einer menge touristen runter ins tal. wir sind zurück in der zivilisation. mittlerweile hat es auch schon angefangen zu regnen und so sind wir gespannt, was uns auf dem weg nach unten erwartet. die fahrt ist beeindruckend, zum einen der landschaft wegen, zum anderen auf grund der technischen leistungen, welche die norweger hier demonstrieren. unterwegs halten wir an einer plattform, welche den passagieren gelegenheit bietet, den kjosfossen, den abfluß des reinungavatnet zu bestaunen, bzw. zu fotografieren und zu filmen. hier bekommen wir aber auch schon einen eindruck, was uns in flåm erwarten wird, denn plötzlich ist altertümlicher, elfenähnlicher gesang zu hören und zwei blonde schönheiten erscheinen in einem blauen, wallenden gewand auf vorsprüngen im wasserfall und in den ruinen eines alten, verfallenen steinhauses. die touristen sind aufgeregt, die japaner völlig aus dem häuschen und wir müssen lachen, sind aber auch etwas traurig, dass der attraktionismus in norwegen soweit fortgeschritten ist. dennoch finden wir es ganz lustig, wie die zwei bergelfen mit den armen fuchteln und immer wieder verschwinden und auftauchen. die flåmsbahn ist eine meisterleistung norwegischer ingenieurskunst. diesen standardsatz wird man sicher in vielen reiseführern zu lesen bekommen. bestätigen kann ihn wohl jeder, der die abenteuerliche in den fels gehauene streckenführung sieht. in etlichen kurven und tunnels windet sich die bahn zu tal. vom fjell auf seehöhe in nur 17 km! atemberaubend. ramses ist froh zu sitzen und heute kaum noch laufen zu müssen. die heutige etappe war doch anstrengend. und die füße schmerzen bei jedem schritt. wer weiß was mit den schuhen nicht stimmt? wir stinken außerdem wie sau, trotzdem wir uns immer gut gewaschen haben. aus gewichtsgründen haben wir nur wenig wechselwäsche dabei. wir freuen uns auf einen wechsel im ort. unten in flåm werden unsere befürchtungen bestätigt, es ist ein großer umschlagsplatz für touristen. allerdings ist es nicht so tragisch, wie man es aus dem übrigen europa kennt, am drachenfels ist wohl mehr los. wir orientieren uns kurz und kommen zum campingplatz, freundlich empfängt man uns und kurze zeit später bauen wir auch schon auf. gerade dem regen entkommen, richten wir uns im zelt ein, gehen duschen um dann noch mal für einen kleinen spaziergang in den ort zu laufen. seltsam: sind wir im fjell mit unserem können, wissen und der ausrüstung könige, so sind wir hier doch nur bettler am unteren ende der daseinsskala: hüttenbewohner und leute mit campingwagen stellen die oberklasse, dann kommen zeltbesitzer mit eigenem fortbewegungsmittel und dann wir mit unseren 1 mann zelten. gut sammler, der krösus, steht mit seinem deutlich größeren 1-2 mann zelt gleich besser da und kann sich auch einmal hinsetzen, wenn ihm danach ist. ramses kann nur liegen. also ist eigentlich er derjenige, der ganz unten in der skala rangiert... mittlerweile hat es sich eingeregnet und der regen bleibt auch über nacht konstant unser begleiter.

 

sonntag, der 20. 8. 2006

der nächste tag fäingt so verregnet an, wie der vorherige endete. es regnet, allerdings nur recht leicht, so dass wir unsere klamotten einigermaßen trocken verpacken können. nach dusche und frühstück, ziehen wir in richtung des busbahnhofes und nehmen den bus in richtung gol, wo wir eine nacht bleiben wollen. zunächst geht es mit dem bus durch den mit 24 km längsten tunnel der welt zwischen dem ausläufern des auerlandsfjords und des lærdalsfjords. nach einer dreiviertel stunde in dunkelheit kommen wir am anderen ende in håbakken an, einem rastplatz und busumschlagplatz. dort machen wir mittag und ramses packt sein zelt zum trocknen in die mittagssonne. nach drei stunden warten kommt unser nächster bus und wir erleben eine landschaftlich hinreißende fahrt nach gol. zunächst dem lærdal folgend, überqueren wir vor gol noch einmal die baumgrenze und fahren durch´s fjell. gol ist im tal der hallingdalselva gelegen. ein ort, dem anzusehen ist, dass durch den tourismus jahr für jahr gutes geld in die stadt fließt. von hier aus möchten wir am nächsten tag mit dem zug weiter nach oslo fahren. von dem busbahnhof in gol sind es ungefähr 2 km zum campingplatz, welcher zwischen der hallingdalselva und der fernstraße oslo – bergen gelegen ist. auf dem campingplatz angekommen, schlagen wir das zelt auf und machen uns, nach einer dusche und einer kleinen mahlzeit, auf, den bahnhof zu suchen. wir gehen einen kleinen weg entlang, welcher uns laut karte zum bahnhof führen soll, nach einiger zeit sind wir uns aber absolut nicht sicher, ob er das auch wirklich tut. wir kommen anscheinend immer weiter von der stadt und der strasse weg. wir gehen zurück und versuchen unser glück in der stadt. nach fast drei stunden, ca. 10 km und einem langen ausflug durch gol, haben wir noch nicht mal einen hinweis auf einen bahnhof gefunden, welcher aber laut fahrplan existieren soll. auf der hinreise, da sind wir uns sicher, haben wir auch in gol aufenthalt mit der bahn gehabt. seltsam und tolle pfadfinder sind wir! na ja, ist halt kein fjell. am busbahnhof suchen wir uns dann am abend noch einen bus nach oslo raus, gehen zu unseren zelten und schlafen. die vorbeirasenden lkw wiegen uns in unseren schlaf.

 

montag, der 21. 8. 2006

heute stehen wir früh auf und ziehen zum busbahnhof. die fahrt nach oslo wird auch noch einmal landschaftlich sehr beeindruckend. drei stunden sind wir unterwegs. während wir gestern meist oberhalb der baumgrenzen, also im fjell gefahren sind, führt die heutige route durch waldgebiete, wiesen und an seen vorbei: norwegisches kultur- und bauernland pur. typisch norwegische holzhäuser mit ihren satten farben passen in diese landschaft und bilden mit ihr eine einheit. in oslo angekommen, nehmen wir einen städtischen bus und fahren zum bogland campingplatz hoch, wo wir uns bis mittwoch mit unseren zelten niederlassen. kaum das lager aufgebaut, fahren wir auch schon wieder runter in die stadt. wir ziehen von der haltestelle nationaltheater aus durch die stadt, lassen uns erst mal von dem treiben in der nördlichen europäischen metropole berieseln und genießen den warmen sommertag. wir kommen an der universität, dem storting und dem rathaus vorbei und landen schließlich am hafen. gegen abend fahren wir wieder hoch nach bogland und genießen die restliche zeit, kochen in der untergehenden sonne unser abendessen. kaum ist die sonne weg, wird es kühl und taut wieder auf´s zelt.

 

dienstag, der 22. 8. 2006

der letzte tag beginnt, und gegen mittag fahren wir runter in die stadt. heute steht unter anderem der besuch des frammuseums auf dem programm. die fram, das schiff welches zu seiner zeit am nördlichsten und am südlichsten zu den polen vorgestoßen war und entdeckern wie roald amundsen, fridtjof nansen und otto sverdrup für ihre expeditionen diente, wird von uns erkundet. auf einer kleinen halbinsel gegenüber des alten oslo hafen, hat man um dieses schiff ein museum gebaut. auf dieser museumshalbinsel befinden sich auch das norwegische seefahrtmuseum und das kontikimuseum, welches sich mit thor heyerdals floßexpedition beschäftigt. vor dem frammuseum steht, der witterung ausgesetzt, die gjøa, das schiff mit dem amundsen die nord-west-passage als erster bewältigte – ein wehmütiger anblick, besonders für sammler den seemann. im frammuseum selber erstreckt sich auf zwei etagen eine sammlung von ausstellungsstücken und informationen über die expeditionen des schiffes und ihre jeweiligen besatzungen. das schiff selber kann man auch noch begehen und im inneren einen eindruck der lebensumstände an bord bekommen. zunächst wirkt es gemütlich, aber wenn man denkt, wie lange die menschen auf diesem schiff waren, wird einem klar, wie belastungsfähig diese leute gewesen sein müssen – körperlich, geistig und sozial. umso trauriger ist es, menschen zu sehen, welche absolut keinen bezug zu diesem thema haben und sich dementsprechend auch an bord benehmen. nicht selten sind, in das holz eingeschnitzte sprüche wie: „i was here“ etc. zu sehen. wirklich traurig. nach unserem aufschlussreichen und sehr empfehlenswerten besuch im frammusuem, fuhren wir zurück in die stadt und besuchten noch die stadtfestung, von welcher man einen weitläufigen blick auf den hafen hat. von dort gehen wir langsam zurück zum königlichen palast, wo wir unter anderem eine wachablösung mitbekommen. gegen abend ziehen wir wieder in richtung bushaltestelle und fahren zu unserem campingplatz zurück.

 

am nächsten morgen setzten wir uns recht früh in richtung flughafen in bewegung.

dort angekommen dauert es nicht mehr lange und wir sitzen wieder im flieger zurück nach deutschland, zurück in den alltag. na dann, bis zum nächsten mal im nordland. nächstes mal? ramses hat immer wieder behauptet, dass sei unsere letzte fahrt.....!? námarie und gut pfad!

Alle Fotos sind von sammler oder ramses aufgenommen worden. der fahrtbericht basiert auf sammlers bericht, angereichert um einige logbucheinträge von ramses. wie immer: copyright (c) 2007 fahrtenschaft polaris

Video der Moldåi - Klamm, nördlich des Klevavatnet von sammler.

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